Das Rätselraten im Falle des vergifteten russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter ist um eine Antwort reicher: Spuren des Nervengiftes sollen im Koffer von Tochter Julia gefunden worden sein.

Das bei dem Anschlag verwendete Nervengift Nowitschok gelangte einem Bericht zufolge im Koffer der Tochter nach Großbritannien. Wie die Zeitung "Daily Telegraph" meldete, prüfen die Ermittler derzeit die Theorie, dass ein Kleidungsstück oder ein Kosmetikum mit dem Gift imprägniert gewesen sein könnte, oder ein Geschenk, das im Haus von Skripal geöffnet worden sei. Damit hätten es die Verantwortlichen womöglich gezielt auf Skripals Tochter abgesehen, um an ihren Vater heranzukommen.

Der ehemalige russische Doppelagent Skripal und seine Tochter waren am 4. März im britischen Salisbury vergiftet worden, sie schweben weiterhin in Lebensgefahr. London verhängte wegen des Attentats Sanktionen gegen Moskau. Unter anderem müssen 23 russische Diplomaten das Land binnen einer Woche verlassen, die bilateralen Beziehungen wurden auf Eis gelegt.

Als Reaktion auf die Sanktionen Londons in der Giftanschlag-Affäre weist Russland nun britische Diplomaten aus. Außenminister Sergej Lawrow nannte zwar keine Zahlen, Russland werde diesen Schritt aber sicher gehen.