Einer 31-jährigen Schweizerin und einem 53-jährigen Deutschen wird vor dem St. Galler Kreisgericht in der Schweiz vorgeworfen, ein vierjähriges Mädchen während Wochen sexuell missbraucht zu haben. Das Paar soll in einer extremen sadomasochistischen Beziehung gelebt haben.

Bizarre Praktiken

Die beiden Angeklagten hatten eine ungewöhnliche Beziehung: Darin hätten Dominanz, Unterwerfung, Sadismus und Masochismus eine zentrale Rolle gespielt, schreibt die St. Galler Staatsanwaltschaft in der Anklageschrift. Die Mutter des Kindes habe sich ihrem dominanten Liebhaber unterworfen und sei ihm hörig gewesen.

Zur Untermauerung dieses Abhängigkeitsverhältnisses soll sie eine Art Urkunde unterzeichnet haben in der festgehalten wurde, dass sie dem Mann ihre "Rechte als menschliches Wesen" abtrete und dass sie ihm die Erziehung ihrer Tochter anvertraue. Das Mädchen hätte zur Sexsklavin erzogen werden sollen. Es war zu jenem Zeitpunkt vier Jahre alt.

Widerwärtiges Verhalten

Für das Kind habe eine mehrmonatige Leidenszeit begonnen, heißt es in der Anlageschrift. Es sei zu sexuelle Handlungen mit dem Mädchen gekommen. Die Mutter machte davon Filme und Fotos, die sie ihrem Liebhaber übermittelte. Im Frühling 2015 wurde das Paar verhaftet.

Der Prozess findet am Donnerstag vor dem St. Galler Kreisgericht statt. Die Öffentlichkeit ist von der Verhandlung ausgeschlossen.