US-Präsident Donald Trump hat die Idee bekräftigt, bestimmte Lehrer an Schulen verdeckt Waffen tragen zu lassen. Zugleich stellte er am Donnerstag auf Twitter aber klar, dass dazu einige Voraussetzungen erfüllt werden müssten. Er habe niemals gesagt, man solle Lehrern Waffen geben, so wie es CNN und NBC berichtet hätten, schrieb Trump.

Er habe gesagt, man müsse die Möglichkeit prüfen, ob Lehrer, die mit Waffen vertraut seien und ein spezielles Training hätten, diese verdeckt tragen könnten. Wenn ein potenzieller Täter wisse, dass es an einer Schule eine große Anzahl von Lehrern gebe, die mit Waffen vertraut seien und sofort schießen würden, würde er die Schule niemals angreifen, fügte er hinzu. "Feiglinge werden nicht dorthin gehen... Problem gelöst. Man muss offensiv sein, Verteidigung allein funktioniert nicht."

Umstrittener Vorschlag

Trump hatte den Vorschlag am Mittwoch bei einem Treffen mit Angehörigen und Überlebenden von Schulmassakern aufgebracht, darunter auch Betroffene des bewaffneten Überfalls an der Marjorie Stoneman High School in Parkland. Dort hatte ein 19-Jähriger in der vergangenen Woche 17 Menschen erschossen.

Mit diesem Vorschlag widerspricht der US-Präsident allerdings seinen eigenen Worten aus der Vergangenheit, wie der folgende Tweet vom 22. Mai 2016 zeigt. Dort schreibt Trump: "Die unehrliche Hillary sagte, ich will Waffen in Klassenräume bringen. Falsch!" Doch genau dies schlägt er nun vor. Eine Entschuldigung bei der von ihm beschimpften Hillary Clinton ist wohl noch ausständig.

Weiters sorgt ein Bild für Aufregung, auf dem der Spickzettel von Donald Trump bei seinem Treffen im Weißen Haus mit Schülern und Lehrern aus Florida zu sehen ist. Fotografen gelang es, Fotos davon zu schießen, sodass die Notizen gut lesbar sind. 

Auf dem Zettel sind fünf Punkte aufgeschrieben, die dem Präsidenten zur Orientierung in der Debatte dienen sollten:

Vor allem der Punkt fünf sorgt für Hohn und Sorge bei vielen Menschen im Internet. Die Tatsache, dass man Trump offenbar aufschreiben muss, dass er den von der Gewalt in der jüngsten Vergangenheit traumatisierten Jugendlichen sagen sollte, dass man ihnen Gehör schenkt und sie ernst nimmt, sorgt für Bestürzung einerseits und Spott andererseits. Trump wird völlige Empathielosigkeit attestiert. Wer dem Präsidenten den Zettel geschrieben hat, ist nicht bekannt.