Nach Oxfam und der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat auch das International Rescue Committee (IRC) Fälle sexueller Übergriffe eingeräumt. Es habe drei Fälle sexuellen Missbrauchs in der Demokratischen Republik Kongo gegeben, teilte die IRC-Sprecherin Lucy Keating am Mittwoch mit.

Die Organisation habe die Polizei eingeschaltet und die Schuldigen entlassen. Auch die Spender seien informiert worden.

Die britische Zeitung "The Sun" hatte zuvor berichtet, dass gegen die Organisation Vorwürfe des Betrugs und sexueller Belästigung in der Demokratischen Republik Kongo erhoben worden seien. Eine interne Ethikkommission sei daraufhin nach Afrika gereist, um die Vorwürfe zu prüfen.

Vier weitere Vorwürfe

Keating erklärte, die drei Fälle sexuellen Missbrauchs seien einer anderen Nichtregierungsorganisation zuzuschreiben, die mit dem IRC zusammenarbeite. Vier weitere Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen eigene Mitarbeiter hätten sich in einer Untersuchung als "unbegründet" erwiesen. Bei anderen Vorwürfen sei es hingegen um Fragen der finanziellen Integrität - also Korruption - gegangen.

Das International Rescue Committee wird von dem früheren britischen Außenminister David Miliband geleitet, hat seinen Sitz aber in New York. Die Hilfsorganisation finanziert und organisiert Projekte zugunsten von Flüchtlingen im Nahen Osten, in der Türkei und Griechenland, unterstützt aber auch Projekte in afrikanischen Ländern. Gegründet wurde das IRC 1933 von Albert Einstein zur Unterstützung deutscher Flüchtlinge vor dem NS-Regime.

Ärzte ohne Grenzen

Die Organisation Ärzte ohne Grenzen hatte am Mittwoch mitgeteilt, es habe bei ihr im vergangenen Jahr 24 bestätigte Fälle sexueller Belästigung oder sexuellen Missbrauchs gegeben. Deshalb seien 19 Mitarbeiter entlassen worden.

Die international tätige Entwicklungsorganisation Oxfam mit Sitz in Großbritannien wird seit Tagen von einem Skandal um Sexorgien mit Prostituierten in Haiti und dem Tschad erschüttert. Zudem soll es Fälle von Vergewaltigungen und versuchten Vergewaltigungen im Südsudan gegeben haben.