Bei einer Schießerei an einer Schule in Parkland im US-Bundesstaat Florida hat es 17 Todesopfer gegeben. Nach Angaben der Polizei sind unter den Toten sowohl Schüler als auch Erwachsene.

Zuvor hatte der Lokalsender CBS Miami unter Berufung auf die Feuerwehr von 20 bis 50 Verletzten an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland (etwa 75 Kilometer nördlich von Miami) gesprochen. Die genaueren Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar. Fernsehbilder zeigten Schüler, die von schwer bewaffneten Polizisten aus der Oberschule geleitet wurden. Die örtliche Polizei rief die Bevölkerung auf, die Umgebung der Schule zu meiden.

Täter war früherer Schüler

Das Ausmaß der Tragödie wurde erst nach und nach klar. Mindestens ein Mensch sei ums Leben gekommen, hatte zunächst der örtliche Feuerwehr-Chef Dan Booker gegenüber Journalisten gesagt. Senator Bill Nelson sprach im Sender Fox News von "mehreren Getöteten". Der Sheriff des Broward County, Scott Israel, gab schließlich bekannt, dem Massaker seien 17 Menschen zum Opfer gefallen. 

Der Todesschütze wurde etwa eine Stunde nach der Tat im Nachbarort Coral Springs gefasst, wie das Büro des Sheriffs bestätigte. Nach dem Massaker soll er sich zunächst unentdeckt unter die aus der Schule flüchtenden Schüler gemischt haben. In sozialen Netzwerken machten Bilder die Runde, auf denen ein Mann zu sehen ist, der von Polizisten in Handschellen abgeführt wird.

Bei dem Täter handelt es sich um den 19-jährigen Nikolas Cruz, einen früheren Schüler der Marjory Stoneman Douglas High School. Er war nach Angaben des Sheriffs mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnet und er habe "zahllose" Munitionsmagazine mit sich geführt. Über seine Motive war zunächst nichts bekannt. Angeblich war er aus disziplinären Gründen von der Schule verwiesen worden. Frühere Mitschüler sagten gegenüber US-Medien aus, Cruz sei von seinen Klassenkameraden häufig gehänselt worden. 

"Eine Menge Blut"

Einsatzkräfte mehrerer Polizeieinheiten waren im Einsatz. Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte Verletzte auf Tragen zu Krankenwagen transportierten.

Gleichzeitig verließen zahlreiche Schüler unverletzt die Schule. Sie wurden von bewaffneten Polizisten begleitet. Augenzeugen berichteten, im Schulgebäude sei "eine Menge Blut" zu sehen gewesen. Am Rande des weiträumig abgesperrten Areals warteten Eltern voller Sorge auf ihre Kinder. Die Schule wird von Schülern der Jahrgänge neun bis zwölf besucht, sie gilt als angesehen.

US-Präsident Donald Trump ließ sich nach Angaben des Weißen Hauses über die Lage in Florida unterrichten. "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Betroffenen", hieß es in einer Stellungnahme.

Der Vorfall in Florida ist bereits das 19. Vorkommnis mit Schusswaffen an einer Schule in den USA im laufenden Jahr 2018. Erst vor drei Wochen waren in Kentucky zwei Schüler durch Kugeln ums Leben gekommen. Regierung und Parlament haben Forderungen nach einer Verschärfung von Waffengesetzen bisher stets eine Absage erteilt.