Die EU ist zwar für die Einführung der Sommerzeit nicht verantwortlich. Sie verabschiedete aber eine Richtlinie, wonach alle Mitgliedstaaten die Zeitumstellung am gleichen Tag vornehmen müssen - jeweils am letzten Wochenende im März und Oktober. Nun hat das Europaparlament hat eine Überprüfung der umstrittenen halbjährlichen Zeitumstellung gefordert.

Keine Mehrheit für Abschaffung

Die Forderung des Verkehrsausschusses, die Sommerzeit ganz abzuschaffen, fand im Parlament allerdings keine Mehrheit. Dagegen stimmten vor allem Konservative und Euroskeptiker. Nun soll die Kommission eine "gründliche Bewertung" der Richtlinie vornehmen und etwaige Änderungen vorschlagen.

Kleine-Leser für einheitliche Zeit

In der Kleine-Online-Umfrage, die noch bis morgen durchgeführt wird, sprechen sich 64 Prozent der Leser für eine Abschaffung aus. 32 Prozent hingegen wollen die jetzige Zeiteinteilung behalten und die Vorteile für Berufstätige nicht missen (Stand: Freitag, 10.00 Uhr).

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Warum gibt es überhaupt die Sommerzeit?

In der gesamten EU wird am letzten März-Sonntag an der Uhr gedreht - und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurück. Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit.

Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter - auf Dauer erfolgloser - Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen.