Aus Sorge um die öffentliche Sicherheit in Venedig will die Gemeinde einen Massenansturm von Touristen am bevorstehenden Karneval-Wochenende auf den Markusplatz vermeiden. So sollen am kommenden Sonntag nicht mehr als 20.000 Besucher gleichzeitig Zugang zum wichtigsten Platz der Stadt haben, das ist die Hälfte gegenüber der Gästezahl des Vorjahrs.

Der Zugang wird von Sicherheitskräften geregelt, die mit Personenzählern ausgestattet sind. Highlight ist am Sonntag der traditionelle "Volo dell'Angelo" - der Engelsflug: Eine als Engel verkleidete junge Frau schwingt sich in einer Konfettiwolke vom 99 Meter hohen Campanile auf den Markusplatz herab. Dieses Jahr wurde der Engelsflug um eine Stunde auf 11.00 Uhr vorverlegt. Hunderte Polizisten werden für die Sicherheit des Karnevals im Einsatz sein.

Um eine allzu große Konzentration von Menschen auf dem Markusplatz zu vermeiden, sind Events und Künstleraufführungen auf anderen historischen Plätzen geplant. Vom Samstag bis zum 13. Februar wird der Markusplatz unter der Leitung des Bühnenbildners des Theaters La Fenice, Massimo Checchetto, in einen großen Zirkus verwandelt. Rund 300 Künstler werden bei mehreren Events auftreten, die der Zirkuskunst gewidmet sind.

Der "Carnevale di Venezia" verwandelt die Stadt jedes Jahr im Februar in einen Schauplatz der Straßenkunst mit Tanzshows, Konzerten, Ausstellungen, Musik, Filmen und Vorführungen. Täglich tummeln sich bis zu 100.000 Besucher in Venedig, während der Faschingszeit sind es sogar 130.000. Der Karneval, der mit seinen Maskenbällen, Gondel-Paraden und Feuerwerken zu den wichtigsten Festen von Venedig zählt, dauert dieses Jahr bis zum 28. Februar. 40.000 Menschen leben in der Lagunenstadt nur vom Tourismus.