Zehntausende Menschen haben auf den Philippinen Zuflucht vor dem drohenden massiven Ausbruch des philippinischen Vulkans Mayon gesucht. Über dem Vulkan, rund 330 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila, stand auch am Montag weiter eine kilometerhohe Aschewolke. Die staatliche Behörde für Vulkanologie warnte vor einem "unmittelbar" bevorstehenden Ausbruch nach nunmehr rund zwei Wochen Aktivität.

Mehr als 40.000 Menschen waren nach Angaben des Zivilschutzes in der vergangenen Woche aus den bedrohten Gebieten geflohen. Auf die nahe gelegene, 200.000 Einwohner zählende Stadt Legaspi regnete es weiter Asche und Sand. Die Hilfsorganisation Malteser bezeichnete die Zustände in den Notunterkünften als "schwierig", da viele Menschen auf ihrer Flucht nur das "Nötigste" mitgenommen hätten.

Die Philippinen liegen auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring mit besonders starker vulkanischer Aktivität. Der 2.460 Meter hohe Mayon ist einer der aktivsten Vulkane des Archipels. Im Jahr 1814 waren bei einem Ausbruch des Mayon mehr als 1.200 Menschen gestorben, als Lava die nahegelegene Stadt Cagsawa unter sich begrub. Im Mai 2013 kamen bei einem Ausbruch des Mayon vier ausländische Touristen, darunter auch drei Deutsche, und ihr einheimischer Bergführer, ums Leben. 2014 floss zum letzten Mal Lava aus dem Berg, 63.000 Menschen mussten fliehen.