Eine siebenköpfige Gruppe und ihr Führer sind seit Sonntagfrüh in einem Höhlensystem im Schweizer Muotathal eingeschlossen. Sie werden das Hölloch wegen Hochwasser frühestens in 48 Stunden verlassen können, erhielten aber Hilfe von vier Höhlenforschern. Den Eingeschlossenen gehe es gut, sagte am Montag Peter Draganits vom Trekking Outdoor Team, das die zweitägige Tour in die Höhle organisiert hat.

Die Männer sind 25 bis 55 Jahre alt und stammen aus der deutschen Schweiz. Sie halten sich nach Angaben Draganits in einem gut sowie ausreichend mit Nahrung und Medikamenten ausgerüsteten Touristenbiwak auf. Ein mögliches Problem wegen Höhlenkoller stelle sich erst nach mehreren Tagen ein, sagte er.

Die Eingeschlossenen haben etwa die Möglichkeit, kurze Touren in hochwassersichere Gebiete der Höhle zu machen. Auch Kaffeetrinken und Kartenspielen würden für Abwechslung sorgen. Ein Biwak ohne Spielkarten gebe es nicht, sagte Franz Auf der Maur von Speleo-Secours, der Schweizerischen Gesellschaft für Höhlenforschung.

Biwak-Expedition

Die Touristen waren Samstagfrüh zu ihrer Tour aufgebrochen und hätten am späteren Sonntagnachmittag die Höhle wieder verlassen sollen. Im Verlaufe der Nacht zeichnete sich ab, dass es Hochwasser gibt. Ein Siphon füllte sich mit Wasser. Der Weg zum Ausgang ist seither versperrt.

Vier Männer der Rettungskolonne Muotathal der Speleo-Secours Schweiz hatten sich am Sonntag auf dem Weg zu den Eingeschlossenen gemacht. Sie stiegen rund 300 Höhenmeter durch teils nasse Schächte ab und erreichten nach acht Stunden die Touristengruppe im Biwak. Die Höhlenexperten gelangten über einen alternativen Eingang ins Hölloch. Dieser sei anspruchsvoll und nur für Profis geeignet, sagte Franz Auf der Maur.

Dieser Weg kommt als Rückweg für die Touristengruppe nicht in Frage. Am Montagnachmittag ging Speleo-Secours aufgrund der Wetterprognosen davon aus, dass die Männer noch weitere 48 Stunden im Hollöch bleiben müssen.

Das Hölloch im schwyzerischen Muotathal gilt als eines der größten Höhlensysteme der Welt. Immer wieder werden Höhlenbesucher eingeschlossen - meistens im Winter, da sich diese Jahreszeit wegen des tiefen Wasserstandes am besten für Expeditionen eignet.

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