Nach heftiger Kritik an einer als rassistisch empfundenen Werbung hat die schwedische Modekette H&M einen umstrittenen Kapuzen-Pullover aus dem Sortiment genommen. Auf der Website des Konzerns war am Montag ein kleiner dunkelhäutiger Bub in einem grünen Kapuzen-Pulli abgebildet, der den Schriftzug "Coolest Monkey in the Jungle" (Coolster Affe im Urwald) zeigte.

Diskussion über Rassismus

Nun hat sich die Mutter des Buben in die Debatte eingeschaltet: Laut britischen Seiten wie "Metro" und "Daily Mail" schreibt die in Stockholm lebende Terry Mango auf Facebook, dass der Pulli nur eines von Hunderten Outfits sei, mit denen ihr Sohn abgebildet wurde. "Hört auf die ganze Zeit zu schimpfen, das hier ist ein unnötiges Problem. Kommt darüber hinweg", heißt es in dem Posting, den offenbar nur Facebook-Freunde einsehen können. Ein Screenshot des Postings wurde auf Twitter geteilt.

Ein Screenshot des Postings kursiert in den Medien

Viele User und auch Stars, die mit H&M zusammenarbeiten, haben sich in der Debatte zu Wort gemeldet. Der kanadische R&B-Musiker The Weeknd (27, "Starboy") will die Zusammenarbeit mit der Modekette H&M wegen des Werbefotos beenden. The Weeknd, der eigentlich Abel Tesfaye heißt, hatte bei H&M seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für die Kette gemodelt. Auch Ex-Tennis-Star Boris Becker zeigte sich auf Twitter erbost. "Es hört nie auf...Wann fangen wir an, Farben zu respektieren!!!" US-Basketballstar LeBron James hat H&M auch scharf kritisiert.

Nicht der erste Werbeskandal

In den vergangenen Jahren hatten Konzerne mehrfach Werbeskandale ausgelöst: 2014 musste das Modelabel Zara einen gestreiften Schlafanzug mit gelbem Stern zurückziehen, der an die Kleidung jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Im vergangenen Oktober sah sich die Pflegeprodukt-Marke Dove zu einer Entschuldigung veranlasst, nachdem in einer Werbung ein dunkelhäutiges Model nach dem Wechsel seines Tops in ein weißes mutiert war.