Global 2000 und atomstopp_oberoesterreich legen im Rahmen der laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) Protest gegen den geplanten Ausbau des tschechischen Atomkraftwerks Dukovany ein. Die Ausbaupläne am derzeitigen Standort seien unverantwortlich, schrieben die NGOs am Donnerstag in Aussendungen.

Die Umweltorganisationen äußerten nicht nur Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der ökologischen Folgen, sondern wiesen auch auf die Unwirtschaftlichkeit von AKWs hin. Es werde immer klarer, so Global 2000, "dass der Technologie-Zombie Atomkraft nur durch massive Subventionen der SteuerzahlerInnen künstlich am Leben erhalten" werde. Das könne auch beim AKW Dukovany der Fall sein, wo die "Allianz der Ausbau-Befürworter" laut Global 2000 "lautstark nach staatlicher Finanzierung rufen" würden.

Sicherheitsstandards

Ohne staatliche Finanzierung sind Atomkraftwerke nach europäischen Sicherheitsstandards laut atomstopp_oberoesterreich nicht mehr zu bauen. Das zeigten die Beispiele Paks in Ungarn und Hinkley Point C in Großbritannien. Falls die tschechische Regierung sich, wie bei Temelin, weigern sollte, dem AKW-Betreiber finanziell unter die Arme zu greifen, drohe die Gefahr, "dass der Betreiber CEZ mit Billigbauweise liebäugelt und versuchen wird, an allen Ecken und Enden zu sparen", so die NGO.

Noch bis 15. Jänner können im Rahmen der UVP Stellungnahmen an das tschechische Umweltministerium abgegeben werden. Global 2000 rief dazu auf, zahlreich von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Beide Organisationen forderten auch, dass der Projektwerber CEZ eine öffentlichen Anhörung in Österreich ausrichten muss.

Der neue tschechische Ministerpräsident Andrej Babis will, wie auch die Vorgänger-Regierung, den Ausbau der Atomkraft in Tschechien vorantreiben. Das über 30 Jahre alte südmährische AKW Dukovany steht dabei im Zentrum der Überlegungen. Erst unlängst wurde die Laufzeit für alle vier bestehenden Reaktoren zeitlich unbefristet verlängert. Außerdem soll zumindest ein zusätzlicher Reaktorblock gebaut werden.