Im Prozess um den Mord an einer Joggerin in Endingen in Deutschland hat der Angeklagte beim Auftakt am Mittwoch ein Geständnis abgelegt. Der 40-jährige Catalin C. räumte zu Beginn des Verfahrens vor dem Landgericht Freiburg ein, die damals 27-jährige Carolin D. aus Endigen im vergangenen November getötet zu haben. Es tue ihm leid.

Dem Beschuldigten wird auch der Mord an der 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin Lucile K. aus Lyon im Jänner 2014 in Kufstein in Tirol zur Last gelegt. An den Tatorten waren identische Spuren gefunden worden. Die beiden Fälle können jedoch nicht gemeinsam verhandelt werden. Für den Prozess in Freiburg sind zunächst acht Verhandlungstage geplant. Ein Urteil soll es Ende Dezember geben.

"In mir war Aggression"

"Ich weiß, dass das, was ich getan habe, nicht zu verzeihen ist. In mir war Aggression, aber kein sexuelles Verlangen", sagte der in Freiburg angeklagte 40 Jahre alte Familienvater und Berufskraftfahrer. "Ich bin fassungslos über das, was geschehen ist."

Dem Rumänen werden Mord und besonders schwere Vergewaltigung zur Last gelegt, wie Oberstaatsanwalt Tomas Orschitt sagte. Der Mann soll Anfang November vergangenen Jahres die junge Frau in dem Waldstück in den Weinbergen von Endingen vergewaltigt und getötet haben. Die 27-Jährige war alleine joggen, als sie attackiert wurde.

Der Angeklagte sagte, er habe aus einer ihm unerklärlichen Aggression heraus gehandelt und die Joggerin mit einer Flasche geschlagen. Dem Mann wird auch der Mord an einer 20 Jahre alten französischen Austausch-Studentin aus Lyon im Jänner 2014 im rund 400 Kilometer von Endingen entfernten Kufstein in Österreich vorgeworfen. An beiden Tatorten waren identische Spuren gefunden worden. Zudem zeigten Handy-Daten des Angeklagten, dass er in Endingen zur Tatzeit in der Nähe des Tatorts war. Die Leiche der Joggerin war nach einer tagelangen Suchaktion gefunden worden.

Der 40-Jährige habe heimtückisch und aus niederen Beweggründen gehandelt, sagte Orschitt. Er habe der Frau aufgelauert und sie angegriffen. Das Opfer habe keine Chance gehabt, sich zu wehren. Mit mehreren Schlägen auf den Kopf sei die junge Frau getötet worden. Verwendet worden sei dabei ein schwerer Gegenstand aus Metall, vermutlich eine Eisenstange. Eine solche Eisenstange diente auch beim Mord in Kufstein als Tatwaffe. Der Verdächtige war im Juni dieses Jahres in Endingen festgenommen worden, er sitzt seither in Untersuchungshaft.