Eigentlich war der Plan ein ganz unschuldiger: Auf dem Gelände eines Sportplatzes im Hein-Kling-Stadion in Hamburg sollten neue Umkleidekabinen gebaut werden. Dazu wurde ein Bagger geordert, um mit den Grabungsarbeiten für das Fundament zu beginnen. Während der Arbeiten stieß der Baggerfahrer in rund 40 Zentimetern Tiefe plötzlich auf ein rund vier mal vier Meter großes Hakenkreuz aus Feldsteinen.

Die Aufregung war groß und die Behörden wurden verständigt. Die Sprecherin des Bezirksamtes verkündete, dass das Nazi-Symbol aus Stein so schnell wie möglich vernichtet werden soll. Zuvor muss es aber noch vom  Denkmalamt begutachtet werden. Wann genau das geschehen wird, stand vorerst noch nicht fest. Mehr Details wurde nun zum Hintergrund des Denkmals bekannt.

Wie kam das Hakenkreuz auf den Sportplatz?

Kurz nach der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 wurde der Bau eines Sportstadions in der Möllner Landstraße in Auftrag gegeben - eine Maßnahme zur Beschaffung von Arbeitsplätzen. Dann kam Adolf Hitler an die Macht - zu dieser Zeit waren in Deutschland rund fünf Millionen Menschen arbeitslos - und die Arbeit wurde unter der Führung der Nationalsozialisten weitergeführt. Mehr als 1.250 Arbeiter sollen laut einem Bericht auf bild.de in der sogenannten "Arbeitsschlacht von Billstedt" beschäftigt gewesen sein.

Gemeinsam mit dem Stadion wurde auch eine viereckige rund fünf Meter hohe Erinnerungssäule angefertigt, wie ein Foto, das nun aufgetaucht ist, zeigt. Auf einer Seite prangte ein nackter Krieger mit einem Speer in der Hand. Die Säule stand inmitten eines Riesen-Hakenkreuzes. Nachdem der Zweite Weltkrieg vorbei war, wurden nur die Ecken des Kreuzes abgebrochen, die Säule blieb stehen. Beides wurde erst in den 1970er Jahren dem Erdboden gleichgemacht. Dabei wurde allerdings auf das Fundament, das immer noch ein Hakenkreuz zeigte, vergessen.

Das Nazi-Relikt soll nun vom Denkmalamt dokumentiert und fotografiert  werden. Erst danach darf der Presslufthammer zum Einsatz kommen.