Kurz nach mehreren Messerattacken in München hat die Polizei am Samstag einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann soll in der Früh an sechs einander nahe gelegenen Orten in der Region beim Rosenheimer Platz sechs Menschen mit Messern angegriffen haben, fünf wurden leicht verletzt. Der Mann sei dann um 11.40 Uhr in der Nähe der Ottobrunner Straße gefasst worden, hieß es.

Die Personsbeschreibung habe auf den Verdächtigen gepasst, sagte ein Polizeisprecher zu Mittag. Der Mann habe zunächst versucht zu fliehen, wurde aber dennoch gefasst. Bei den Angegriffenen soll es sich um fünf Männer und eine Frau handeln. Der Mann habe seine Opfer wahllos ausgesucht, erklärte die Polizei. Die Verletzten erlitten Stiche und wurden geschlagen.

Tatverdächtiger polizeibekannt

Bei dem Messerangreifer von München von Samstagvormittag handelt es sich um einen 33 Jahre alten Mann. Wie die Polizei weiter mitteilte, ist er deutscher Staatsbürger und in München gemeldet. Die Polizei geht davon aus, dass die Taten aus einer psychischen Störung heraus begangen wurden.

Der Mann mache keine Angaben, hieß es Samstagnachmittag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Bayerns. Er sei in der Vergangenheit wegen gefährlicher Körperverletzung der Exekutive bekannt geworden

Nach den Worten von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) handelte der Angreifer aus heiterem Himmel und mit handfester Gewalt. Der Angreifer sei wahllos mit einem Messer auf Passanten losgegangen, sagte Herrmann am Samstag. Es sei Großalarm ausgelöst worden.

Bei den Messerattacken von München sind insgesamt acht Menschen leicht verletzt worden, bestätigte die Polizei am Nachmittag. Bei den Opfern handelt es sich um sechs Männer, einen zwölf Jahren alten Buben sowie um eine Frau.

Alle seien Zufallsopfer des Angreifers gewesen. Bei den männlichen Opfern handle es sich um fünf Deutsche, einen Rumänen und einen Italiener, die ebenfalls attackierte Frau sei eine Deutsche. Alle wurden ambulant ärztlich versorgt.

Nach den Angriffen hatte die Polizei die Anrainer dazu aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben, Menschen sollten den Tatort meiden. In München waren viele Menschen schnell alarmiert und fühlten sich an den Amoklauf vom Juli 2016 erinnert. Damals hatte ein 18-Jähriger neun Menschen erschossen.