Mehrere Monate nach einer Blend-Attacke auf einen Hubschrauber ist ein 22-Jähriger in Berlin zu einem Jahr und sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Der Mann wurde am Mittwoch u.a. des versuchten gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig gesprochen. Der Angriff war äußerst gefährlich und nicht hinzunehmen, hieß es im Urteil.

Zu dem Angriff war es bei Straßenkrawallen linksautonomer Gruppen während des G20-Gipfels gekommen. Der geständige Angeklagte hatte einen mit drei Beamten besetzten Hubschrauber der Bundespolizei mit einem Laserpointer anvisiert, der Straftaten mittels Videotechnik dokumentieren sollte. 55 Sekunden lang habe das grüne Licht den Hubschrauber getroffen, so die Anklage. Der 22-Jährige habe den Einsatz behindern wollen und dabei "Augenverletzungen der Besatzung und den Kontrollverlust des Piloten über die Maschine bewusst billigend in Kauf genommen".

Der 30-jährige Pilot sagte im Prozess, er und seine beiden Kollegen hätten sich durch Nachtsichtbrillen und rechtzeitiges Abwenden von der Lichtquelle schützen können. So ein Angriff könne aber zum Absturz führen. Aufnahmen der Videokamera an Bord führten wenig später zur Festnahme des 22-Jährigen. Im Prozess legte der mehrfach vorbestrafte Angeklagte über seine Verteidigerin ein pauschales Geständnis ab. Das wurde strafmildernd gewertet. Das Urteil entsprach dem Antrag des Staatsanwalts. Die Verteidigerin stellte keinen konkreten Antrag. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.