Wegen der massiven Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den einflussreichen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein hat dessen Produktionsfirma eine interne Untersuchung eingeleitet. "Die nächsten Schritte werden von dem therapeutischen Fortschritt Harveys und von dem Ergebnis der unabhängigen Untersuchung des Verwaltungsrates abhängen", erklärte die Weinstein Company am Freitag (Ortszeit).

Die "New York Times" hatte enthüllt, dass mehrere Frauen dem Produzenten sexuelle Belästigung vorwerfen. In der Erklärung hieß es weiter, das Unternehmen unterstütze die Entscheidung Weinsteins, für unbestimmte Zeit eine Auszeit zu nehmen. Die Erklärung wurde von vier Mitgliedern des Verwaltungsrates unterzeichnet, darunter der Co-Gründer der Firma und Bruder des Beschuldigten, Bob Weinstein. Laut "New York Times" reichten drei der neun Mitglieder des Verwaltungsrates ihre Kündigung ein.

Weinstein will "Dämonen" in den Griff bekommen

Weinstein hatte sich am Donnerstag in einer Erklärung für sein "Benehmen gegenüber Kolleginnen in der Vergangenheit", das zu "viel Leid" geführt habe, entschuldigt. Er kündigte an, eine Auszeit nehmen zu wollen, um seine "Dämonen" in den Griff zu bekommen. Die "New York Times" hatte enthüllt, dass mehrere Frauen dem 65-Jährigen sexuelle Belästigung vorwerfen. Die Vorfälle reichen demnach fast drei Jahrzehnte zurück.

Unter den mutmaßlichen Opfern von Weinstein ist die Schauspielerin Ashley Judd. Laut "New York Times" handelte es sich überwiegend um junge Frauen, die auf eine Karriere in der Filmindustrie hofften.

Die Brüder Bob und Harvey Weinstein sind für zahlreiche Hollywood-Erfolge verantwortlich. 2010 produzierten sie das mit einem Oscar ausgezeichnete Drama "The King's Speech". Auch der Oscar-nominierte Film "Gangs of New York" und der Oscar-gekrönte Film "Shakespeare in Love" sind Weinstein-Produktionen.