Die Schweizer Zeitung "20 Minuten" berichtet in ihrer Online-Ausgabe von der Geschichte: Mehrere Mitglieder einer Whatsapp-Gruppe wurde ein Bußgeld aufgebrummt, weil sie darin vor Radarkontrollen gewarnt haben. Die saftige Strafe: 850 Franken (730 Euro).

Die Gruppe mit dem Namen "Rennleitung" existiere seit ungefähr einem Jahr und habe rund 200 Mitglieder, erzählte ein von einer Strafe betroffener Lese-Reporter gegenüber der Zeitung. Wer ihn angeschwärzt habe, sei ihm nicht klar: "Es wurde viel spekuliert darüber, ob jemand aus der Gruppe uns verraten hat oder sich sogar selbst ein Polizist eingeschleust hat", wird der Autofahrer zitiert.

Der juristische Hintergrund: In der Schweiz ist es verboten, öffentlich vor Radarmessungen zu warnen. Schon in der Vergangenheit wurden User bestraft, die auf Facebook vor Messungen gewarnt worden sein. Doch ist eine Whatsapp-Gruppe mit 200 Mitgliedern, zu der man hinzugefügt werden muss, öffentlich?

"20 Minuten" zitiert einen Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Gallen: "Bei geschlossenen Personengruppen ab 30 Personen schauen wir genauer hin". Zudem würden sich die einzelnen Mitglieder der Gruppe nicht kennen beziehungsweise es geht über den familiären oder freundschaftlichen Rahmen hinaus.