Hurrikan "Irma" hat eine Schneise der Zerstörung durch die Karibik geschlagen und mehrere Menschen in den Tod gerissen. Auf den Amerikanischen Jungferninseln kamen infolge des Tropensturms vier Menschen ums Leben, wie der Fernsehsender CNN am späten Donnerstagabend unter Berufung auf den Sprecher des Gouverneurs berichtete. In den USA wurde die Evakuierung von einer Million Menschen angeordnet. "Irma" könnte am Samstag auch die Millionenmetropole Miami in Florida voll erfassen. Zwei Atomkraftwerke wurden dort vorsorglich abgeschaltet.

23:10 Uhr: Sturm erreicht Kuba mit Sechs-Meter-Wellen 

Ausläufer des Wirbelsturms "Irma" haben am Freitag auf Kuba die ersten Überschwemmungen verursacht. Während das Zentrum des Wirbelsturms noch mehr als 350 Kilometer östlich der kubanischen Nordostküste tobte, schlugen durch den Jahrhundertsturm aufgepeitschte Wellen nach Berichten des staatlichen Fernsehens bereits mit bis zu sechs Meter Höhe an die Küste der Karibik-Insel.Überschwemmungen gab es in Städten der östlichen Provinzen Guantanamo und Holguin. Schulen und die meisten Geschäfte waren geschlossen. Hunderttausende Bewohner der besonders gefährdeten Regionen waren von den Behörden evakuiert worden. Der öffentliche Verkehr lag weitgehend lahm.

Bisher sind durch den Sturm in der Karibik bereits mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Meteorologen erwarteten für Samstag (Ortszeit) das Eintreffen des Hurrikans über der Insel. Es wurde damit gerechnet, dass die Hauptstadt Havanna, die im Westen der Insel liegt, weitgehend von "Irma" verschont bleibt.

21:35 Uhr: Weißes Haus beunruhigt über Benzinknappheit in Florida 

Das Weiße Haus will sicherstellen, dass mehr Benzin in den von Hurrikan "Irma" bedrohten Bundesstaat Florida gelangen kann. Die Regierung hob daher eine gesetzliche Regelung auf, wonach nur Tanker unter US-Flagge Treibstoff von einem amerikanischen Hafen zu einem anderen liefern dürfen, wie der Heimatschutzberater des Weißen Hauses, Tom Bossert, am Freitag in Washington sagte.

In Jacksonville wurden Notquartiere eingerichtet
In Jacksonville wurden Notquartiere eingerichtet © AP

Man sei beunruhigt über die Benzinknappheit, erklärte er. In manchen Orten in Florida war der Treibstoff an den Tankstellen knapp geworden, weil sich die Menschen in Erwartung des Hurrikans vorsorglich damit eindeckten.Nach den jüngsten Vorhersagemodellen könnte "Irma" den Süden des Bundesstaates am Sonntagmorgen (Ortszeit) direkt treffen. Die ersten Ausläufer könnten Florida bereits am Samstag gegen 8.00 Uhr (14.00 Uhr MESZ) erreichen. Etliche Menschen brachten sich bereits in Sicherheit.

Bossert erklärte, die Menschen in Florida müssten sich darauf einstellen, möglicherweise für einen gewissen Zeitraum auf sich selbst gestellt zu sein, bevor die Behörden Hilfe mobilisieren könnten.

20:56 Uhr: US-Regierung schickt Kriegsschiffe zur Hilfe

Die US-Regierung sendet mehrere Kriegsschiffe nach Florida, die bei der Bewältigung des nahenden Wirbelsturms "Irma" helfen sollen. Die Schiffe seien dafür ausgerüstet, medizinische Hilfe zu leisten, Kommunikation sicherzustellen und Lufttransporte sicherzustellen, erklärte die Marine.

19:31 Uhr: Papst betete für Hurrikan-und Erdbeben- Opfer

Papst Franziskus hatte im Rahmen einer Messe im kolumbianischen Villavicencio zum Gebet für die Opfer des Hurrikans "Irma" in der Karibik und des Erdbebens in Mexiko aufgerufen. Er fühle mit den Opfern und sein Gebet gelte jenen, die ihr Leben, ihre Familien und/oder ihr Zuhause verloren haben.

19:09 Uhr: Kubaner brachten Delfine per Hubschrauber in Sicherheit 

Weil "Irma" herannaht haben die kubanischen Behörden sicherheitshalber ein Delfinarium evakuiert. Die Tiere wären am Donnerstag aus der Gefahrenzone gebracht worden. Im Moment befänden sich die Meeressäuger in einem Schwimmbecken und würden von Wärtern und einem Tierarzt betreut werden. "Irma" wird am Freitagabend in Kuba erwartet. Der Ort, an dem sich das Delfinarium befindet, liegt genau in der Gefahrenzone.

18:25 Uhr: Touristikkonzerne haben Storno-Regeln angepasst

Der Touristikkonzern TUI verlängert für alle Anreisen nach Kuba, Florida, oder die Bahamas die Frist für kostenlose Umbuchungen und Stornierungen, bis einschließlich kommenden Donnerstag. Außerdem wurden für ebendiese Ziele Reisewarnungen ausgesprochen. Auch der Reisekonzern DER Touristik ermöglicht kostenlose Umbuchungen, sowie Stornierungen für Florida bis einschließlich kommenden Freitag, für die Florida Keys bis kommenden Sonntag.

17:43 "Irma" bricht alle Rekorde

Wie die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf bekannt gegeben hat, bricht Hurrikan "Irma" mindestens zwei Rekorde. Er sei der weltweit am längsten wütende Hurrikan gewesen. Er übertrifft mit 37 Stunden ununterbrochener Windgeschwindigkeit von fast 300 km/h Zyklon "Haiyan", der 2013 auf den Philippinen Zerstörung und zahlreiche Opfer forderte und den bisherigen Rekord von 24 Stunden hielt. Außerdem sei "Irma" nach Windgeschwindigkeit der bisher stärkste Hurrikan seit Beginn der Aufzeichnungen.

17:39 Uhr: Hurrikan "Jose" nimmt an Stärke zu

Der zweite Hurrikan "Jose", der dem Weg von Hurrikan "Irma" folgt, wird gefährlicher. Laut Hurrikanzentrum der USA wurde er in die zweithöchste Kategorie "vier" eingestuft. "Jose" könnte am Samstag in die Nähe der nördlichen Kleinen Antillen kommen. Erst kürzlich hatte "Irma", der stärkste je in der Region gemessene Hurrikan, einige Antilleninseln heimgesucht und große Zerstörung hinterlassen.

16:32 Uhr: Florida wappnet sich vor Eintreffen des Hurrikans

Der US-Katastrophenschutz meldete, die Frage sei nicht, ob Florida getroffen würde, sondern wie hart. Die Bevölkerung würde auf Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet, die gesamte Bevölkerung Floridas solle sich darauf gefasst machen ihre Wohngebiete verlassen zu müssen, erklärte Gouverneur Rick Scott.

Link zum Thema: Florida zittert vor dem Hurrikan

15:56 Uhr: Grazer Ehepaar schildert Situation aus dem Evakuierungsgebiet

Viktor Sator mit Lizz Sator sind derzeit auf Hochzeitsreise in Palm Beach in Florida, sie sind noch im Evakuerungsgebiet. Der Kleinen Zeitung berichten sie aus dem Evakuierungsgebiet.

Hier lesen Sie das Interview.

14:53 Uhr: Forscher schätzen Schäden bereits auf zehn Milliarden Dollar

Gemessen an der Schadenssumme wäre dies der schlimmste Sturm der Karibik aller Zeiten gewesen, so sagte der "Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology" , James Daniell. Am Schwersten getroffen wurden die Überseegebiete Großbritanniens, Frankreichs und der Niederlande.

13:30 Uhr: Schneise der Verwüstung - mindestens 17 Tote

Auf ihrem zerstörerischen Feldzug durch die Karibik hat Hurrikan "Irma" bereits mindestens 17 Todesopfer gefordert. Es wird erwartete, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, da der zweite Hurrikan "Jose" herannaht. Die Zerstörungen sind immens, der staatseigene französische Rückversicherer CCR rechne damit, dass die Sturmschäden auf den französischen Karibikinseln über 200 Millionen Euro liegen. Sowohl auf Saint Martin, als auch in Puerto Rico gäbe es keinen Strom. Die Straßen seien auf Saint Martin und Sint Maarten größtenteils unpassierbar.

12:40 Uhr: Keine Toten in der Dominikanischen Republik 

Auch bei Caritas International gab man sich vorerst erleichtert. In der Dominikanischen Republik gebe es nach ersten Berichten keine Toten, sagte ein Sprecher. Etwa 200 Häuser seien vollständig zerstört.

12:30 Uhr: Haiti weniger hart getroffen als befürchtet

Hurrikan "Irma" hat in Haiti und der Dominikanischen Republik nach ersten Einschätzungen von Hilfsorganisationen weniger Schäden verursacht als befürchtet. "Hätte "Irma" einen südlicheren Weg eingeschlagen, wäre es zur Katastrophe gekommen", sagte Martin van de Locht, Leiter der Internationalen Programme von World Vision laut Mitteilung vom Freitag. "Irma" zerstörte unter anderem eine Brücke zum Nachbarland Dominikanische Republik. Eine komplette Entwarnung für die Region wollte Caritas international aber noch längst nicht geben. Vor allem der tiefer gelegene Norden Haitis könne noch von Überschwemmungen bedroht sein.

12:10 Uhr: Not und "totales Chaos" auf Sint Maarten 

Auf Saint-Martin fehlt es den Inselbewohnern nach Angaben der niederländischen Regierung "an den wichtigsten Lebensgrundlagen", sagte Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag nach einem Treffen des Krisenstabs. "Es herrscht totales Chaos." Auf dem notdürftig reparierten Flugplatz des niederländischen Inselteils Sint Maarten könnten zur Zeit nur Militärmaschinen landen. Der Seehafen sei nur für Marineschiffe erreichbar. Zwei niederländische Marineschiffe brachten Wasser, Nahrung und andere Hilfsgüter. Weitere Transporte mit Zelten, Medikamenten und Decken sollten folgen. 135 Soldaten sind den Angaben zufolge bereits auf dem niederländischen Teil der Insel eingetroffen, um bei Aufräumarbeiten zu helfen. Weitere 100 sollten am Samstag ankommen. "Wir lassen Sint Maarten nicht im Stich", sagte Rutte.

Helfer vom britischen und niederländischen Militär

12 Uhr: Prognosen für "Irma" zusammengefasst (englisch):

11:30 Uhr: "Irma" heruntergestuft 

"Irma" hat an Stärke abgenommen. Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) der USA stufte den Wirbelsturm auf die zweithöchste Stufe vier herab, nannte ihn aber weiterhin "extrem gefährlich". So hat Premierminister der Bahamas, Hubert Minnis, erklärt, die Regierung habe sechs Inseln im Süden der Bahamas komplett geräumt. Demnach sei das die größte Evakuierung in der Geschichte der Bahamas. Der Sturm zog mit Windgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern in Richtung Florida.

11:20 Uhr: Bilder der Zerstörung aus der Karibik

11 Uhr: So könnte sich "Irma" entwickeln

Ein Modell von Deutschlandwetter:

10:45 Uhr: Zahl der Todesopfer steigt

Laut der britischen Zeitung "Guardian" sind in der Karibik 13 Todesopfer zu beklagen.

10:40 Uhr: AUA streicht Flüge von und nach Miami

Die Austrian Airline (AUA) streicht von Freitagnachmittag bis Sonntag alle Flüge zwischen Wien und Miami. "Wir rechnen schon heute Nachmittag mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten", sagte ein Sprecher. Der nächste Flug nach Miami wird voraussichtlich am nächsten Mittwoch stattfinden. "Wir müssen aber noch abwarten, wie weit der Hurrikan die Infrastruktur in Mitleidenschaft zieht." Der Flughafen Wien empfiehlt allen Passagieren, "sich vor Reiseantritt bei der Fluglinie oder auf der Homepage des Flughafens über den Status ihres Fluges zu informieren".

10:25 Uhr: Beeindruckende Bilder aus dem All

Hurrikan "Irma" ist auch von der ISS aus gut zu sehen. Sergej Rjasanski veröffentlichte gestern Bilder.

10:20 Uhr: Plünderungen auf Karibikinseln

Eine französische Ministerin hat Plünderungen beklagt. Sie habe mit eigenen Augen Plünderungen gesehen, sagte die Ministerin für die Überseegebiete, Annick Girardin, nach einem Überflug über die Inseln Saint-Martin und Saint-Barthelemy. Zuvor hatten schon Augenzeugen von Plünderungen berichtet. Premierminister Mark Rutte meinte die Lage sei "ernst und unübersichtlich". Auch die niederländische Marine schätzte die Situation als "besorgniserregend" ein. Menschen fürchten um ihre Sicherheit und trauen sich nicht mehr auf die Straße. Bürger seien bewaffnet auf der Straße. Girardin kündigte die Entsendung von 400 Polizisten in die französischen Gebiete an. Die Gesundheitsversorgung und die Versorgung der Menschen mit Wasser und Lebensmitteln sei die "größte Dringlichkeit", sagte die Ministerin. An zweiter Stelle komme die "öffentliche Ordnung".

10:05 Uhr: Menschen haben Angst

In den sozialen Medien geht die Angst um, was "Irma" noch anrichten könnte.

9:55 Uhr: Der Weg von "Irma"

Hurrikan "Irma"
Hurrikan "Irma" © (c) APA

9:45 Uhr: Trump-Club Mar-a-Lago wird geräumt 

Hurrikan "Irma" zwingt Berichten zufolge auch Donald Trumps sogenanntes "Winter White House" Mar-a-Lago in Florida zur Räumung. Der Golfclub in der Stadt Palm Beach liegt in einer Evakuierungszone der US-Behörden, wie die Zeitung "Sun Sentinel" berichtete. Trump hat sich häufig nach Mar-a-Lago zurückgezogen, auch seit seiner Wahl zum Präsidenten. Eine Sprecherin aus dem Trump-Konzern sagte dem Sender CNN, man werde allen Anweisungen der Behörden Folge leisten.

Sonntagfrüh (Ortszeit) wird das Zentrum Meldungen zur Folge die Inselgruppe Florida Keys und die Südküste Floridas treffen. Insgesamt müssen 125.000 Menschen entlang der Atlantikküste ihre Häuser verlassen.

8:00 Uhr: NHL-Team Florida Panthers aus Region ausgeflogen

Das Eishockey-Team Florida Panthers hat alle seine Spieler, Mitarbeiter und deren Familien mit einem Charterflug in Sicherheit gebracht. Rund 80 Personen flogen am Freitag von Fort Lauderdale in Florida nach Boston, berichteten lokale Medien.

7:15 Uhr: Vermisste in französischen Überseegebieten

In den französischen Überseegebieten in der Karibik werden weiter Menschen vermisst. "Es gibt eine gewisse Anzahl, die als vermisst gelten", sagte Frankreichs Überseeministerin Annick Girardin dem Sender BFMTV.

7:00 Uhr: Zahl der Hurrikan-Toten in der Karibik steigt auf zwölf

Die Zahl der Toten ist auf mindestens zwölf gestiegen. Der Wirbelsturm fegt indes mit unverminderter Wucht durch die Karibik in Richtung Kuba und Florida.

6:15 Uhr: Offenbar Tote auf Britischen Jungferninseln

"Irma" hat auf seinem Durchzug auch auf den Britischen Jungferninseln gewütet. Gouverneur Gus Jaspert sagte in einer vom britischen Sender BBC verbreiteten Audionachricht, es gebe Berichte von Toten und Verletzten. Er rief den Notstand für das britische Überseegebiet aus.

"Ich bin tief getroffen", sagte Jaspert. Auch sprach er von Schäden, die der Hurrikan hinterlassen habe.

 6 Uhr: US-Airlines wollen mehr Flüge aus Florida anbieten

US-Fluggesellschaften versuchen vor dem Eintreffen von "Irma" in Florida so viele Kunden wie möglich aus dem Gefahrengebiet herauszufliegen. American Airlines bietet nach Angaben vom Donnerstag 16 zusätzliche Flüge von Miami an. Delta Air Lines stellt mehr und größere Flugzeuge bereit, um die Zahl der Plätze um 2000 zu erhöhen. United Airlines plant sechs zusätzliche Flüge.

Beeindruckende Bilder der Verwüstungen nach "Irma":