"Sollte 'Irma' Haiti wirklich treffen, steht uns eine große Katastrophe bevor", sagte Sonja Schilling von Hilfswerk Austria International. Sie befindet sich derzeit im Nordwesten des Inselstaats.

"Irma" könnte am Donnerstag Haiti heimsuchen. "Wir versuchen gemeinsam mit den Behörden die Menschen vorzubereiten, sie in sichere Unterkünfte zu bringen", berichtete Schilling. "Allerdings sind fast alle Gebäude im Norden direkt an der Küste, das ist besonders gefährlich. Es leben hier so viele Menschen, es gibt kaum sichere Orte."

Es wird mit dem Schlimmsten gerechnet

"Matthew" verwüstete im Oktober 2016 große Gebiete des Inselstaats. Der Hurrikan betraf 2,1 Millionen Bewohner, beinahe die Hälfte davon waren Kinder. 1,4 Millionen Menschen waren auf Nothilfe von außen angewiesen, 900 wurden getötet, unzählige mehr verloren ihre Unterkünfte und ihr Hab und Gut. Kurz nach dem Hurrikan brach die Cholera aus. Schon im Jahr 2010 hatte ein schweres Erdbeben auf Haiti fast 500.000 Todesopfer zur Folge, 310.000 weitere Personen wurden verletzt und schätzungsweise 1,85 Millionen Menschen obdachlos.

"Wir versuchen, unsere Patienten im Hilfswerk-Spital in Sicherheit zu bringen, wir rechnen mit dem Schlimmsten", sagte Schilling mit Blick auf den aufziehenden Hurrikan "Irma". Auch die Medikamente werden aus dem Krankenhaus gebracht, da bei einem Sturm von dieser Stärke jede noch so stabile Infrastruktur in Gefahr sei.