Nur kurz nach dem islamistischen Anschlag mit einem Lieferwagen in Barcelona mit mindestens 13 Toten hat die Polizei in einem katalanischen Badeort vermutlich eine zweite Terrorattacke verhindert. In der Stadt Cambrils rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona erschossen die Einsatzkräfte in der Nacht aus Freitag fünf mutmaßliche Terroristen. Sie sollen Sprengstoffgürtel getragen haben.

Bei dem Einsatz in Cambrils wurden sieben Menschen verletzt, zwei davon schwer, wie der katalanische Zivilschutz auf Twitter schrieb. Unter den Verletzten war auch ein Polizist. Nach spanischen Medienangaben seien die Täter in einem Wagen von der Polizei kontrolliert worden. Als dieser nach einer Verfolgung umgekippt sei, seien sie geflohen und dann niedergeschossen worden. Zuvor hätten sie noch Menschen angefahren. Vier der mutmaßlichen Attentäter wurden sofort getötet, ein fünfter erlag später seinen Verletzungen.

Zwischen dem Attentat auf die Flaniermeile La Rambla in Barcelona und dem getöteten Männern in Cambrils bestehe wahrscheinlich ein Zusammenhang, erklärte die Polizei, ohne Details zu nennen. Das gelte auch für eine Explosion in einem Haus in der südkatalonischen Stadt Alcanar am frühen Donnerstagmorgen. Dort sei eine Person getötet und eine andere verletzt worden.

Seit vergangenem Sommer war es in Europa wiederholt zu Anschlägen mit Fahrzeugen gekommen. Im Juli 2016 raste ein Attentäter mit einem Lkw in Nizza in eine Menschenmenge, die gerade den französischen Nationalfeiertag feierte. 86 Menschen starben. Beim Anschlag mit einem gekaperten Laster auf einen Berliner Weihnachtsmarkt wurden im Dezember 2016 zwölf Menschen getötet. Im Frühjahr 2017 gab es zudem tödliche Attacken mit Fahrzeugen in London und Stockholm.

In Spanien hatten Islamisten zuletzt im März 2004 Sprengsätze in Madrider Nahverkehrszügen gezündet. Dabei waren 191 Menschen getötet und mehr als 1800 verletzt worden.