Die belgischen Behörden haben bereits vor zwei Monaten von einer möglichen Belastung von Hühnereiern durch das Insektizid Fipronil erfahren. Das sagte am Samstag eine Sprecherin der Behörde für Lebensmittelsicherheit.

"Wir wussten seit Anfang Juni, dass es möglicherweise ein Problem mit Fipronil in der Geflügelzucht gibt", sagte die Sprecherin dem Fernsehsender VRT. Aufgrund der Einleitung von Ermittlungen wegen Betrugs habe die Behörde diese Informationen nicht veröffentlicht. Man habe sofort eine Untersuchung eingeleitet und außerdem die Staatsanwaltschaft informiert, sagte Katrien Stragier. "Von da an galt das Ermittlungsgeheimnis."

Das Insektizid Fipronil war in den vergangenen Tagen in Eiern aus Belgien und den Niederlanden nachgewiesen worden. Mindestens zehn Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden wurden nach Deutschland geliefert, ein Teil davon gelangte in den Handel. Auch in der Schweiz wurden mit Fipronil behandelte Eier zurückgerufen.

Weitere 14 Betriebe mit belastete Eiern in Niederlanden

In den Niederlanden sind am Samstag weitere 14 Betriebe vorübergehend geschlossen worden, in denen mit dem Insektizid Fipronil verunreinigte Eier gefunden wurden. Nach Angaben der Kontrollbehörde für Lebensmittel (NVWA) in Utrecht waren die Betriebe keine registrierten Kunden des Reinigungsbetriebes, der das Insektizid verbotenerweise verwendete.

Sie hatten aber dennoch Geschäftsbeziehungen mit ihm. Die Kontrollbehörde teilte mit, die Liste mit den Codes der betroffenen Eierproduzenten werde ständig aktualisiert und verändere sich daher laufend. In einzelnen Läden seien am Samstag noch Eier aus den Regalen genommen worden, weil sie mit Fipronil belastet sein könnten. Mittlerweile gehe man aber davon aus, dass keine derartigen Eier mehr im Handel seien.