In Italien ruft die im Mai beschlossene Impfpflicht für Schulkinder Widerstand hervor. 60 Familien aus dem Raum von Udine hätten in einem Brief an Bundespräsident Alexander Van der Bellen um "politisches Asyl" in Österreich gebeten, um ihren Nachwuchs nicht immunisieren zu müssen, berichtete die Tageszeitung "Il Messaggero Veneto" am Donnerstag.

"Die Forderung nach politischem Asyl in Österreich ist eine Provokation, um die Aufmerksamkeit der italienischen Medien zu wecken, die normalerweise die gravierenden Nebeneffekte der Impfstoffe verschweigen. Wir sind zwar nicht gegen Impfungen, aber gegen die Impfpflicht", sagte Giacomino Candotti, Sprecher der Gruppe. Sie folgt dem Beispiel von 130 Südtiroler Familien, die im Juni angekündigt hatten, "Asyl" in Österreich beantragen zu wollen, um ihre Kinder nicht impfen lassen zu müssen.

Der italienische Senat hat vor einer Woche ein Gesetz verabschiedet, mit dem die von der Regierung beschlossene Impfpflicht für Kinder im Schulalter eingeführt wird. Das Gesetz wird voraussichtlich am morgigen Freitag auch von der Abgeordnetenkammer verabschiedet und tritt damit in Kraft.

Zehn Pflichtimpfungen, darunter gegen Masern, Hirnhautentzündung, Tetanus, Kinderlähmung, Mumps, Keuchhusten und Feuchtblattern, sind vorgesehen. Im Fall der Nichtimpfung werden Kinder aus öffentlichen Kindergärten und Schulen ausgeschlossen. Falls der Vertrauensarzt allerdings eine Gefährdung für die Gesundheit des betroffenen Kindes attestiert, besteht keine Impfpflicht. Sie wird mit dem Gesetz auch auf minderjährige unbegleitete Migrantenkinder ausgeweitet.