Nach einer dreiwöchigen Suchaktion hat die italienische Polizei am Dienstagabend bei Siena in der Toskana den Schwerverbrecher Giuseppe Mastini alias "Johnny, der Zigeuner" festgenommen, der Anfang Juli während eines Freigangs entkommen war. Mastini war 1989 wegen mehrerer Morde, Entführung und Raubes zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

"Johnny, der Zigeuner" wurde in der Wohnung von Angehörigen seiner Lebensgefährtin festgenommen, die sich unter Hausarrest befand und mit dem Kriminellen geflohen war. Die Fahnder konnten dank abgehörter Telefongespräche von Familienmitgliedern der Frau den Gangster und dessen Lebensgefährtin fassen.

Mordfall Pasolini im Jahr 1975

Bereits in der Vergangenheit war der Mann zweimal aus Gefängnissen ausgebrochen und einmal bei einem Freigang entkommen. Der verurteilte Mörder war zuletzt im Gefängnis von Fossano im Norden Italiens inhaftiert, durfte das Gefängnis jedoch seit acht Monaten tagsüber verlassen, um zur Arbeit zu gehen.

"Johnny, der Zigeuner" hatte seinen ersten Mord im Alter von 15 Jahren bei einem gescheiterten Raubüberfall begangen. Er wird verdächtigt, auch in den Mord an dem italienischen Dichter und Regisseur Pier Paolo Pasolini im Jahr 1975 verwickelt gewesen zu sein.

1986 erhielt Mastini wegen guter Führung einen Tag Freigang aus dem Gefängnis - und startete einen Raubzug, der mit der Entführung eines Mädchens und dem Tod zweier Männer endete.