Sechs Monate nach dem Lawinenabgang am mittelitalienischen Gran-Sasso-Massiv, die das Hotel Rigopiano verschüttet und 29 Menschen das Leben gekostet hat, ist man um einen Neustart bemüht. In der Gemeinde Farindola, in der sich das Rigopiano-Ressort befand, wird am heutigen Sonntag ein neues Hotel eingeweiht. Dieses wird auch sieben Ex-Mitarbeiter des zerstörten Rigopiano-Hotels beschäftigen.

Das neue Hotel mit Restaurant wurde unter anderem mit der Unterstützung der Caritas eingerichtet. "Die Eröffnung dieses Hotels ist ein Neubeginn und ein Weg, denjenigen eine Zukunft zu geben, die wegen der Rigopiano-Tragödie ihre Arbeit verloren haben", berichtete der Bürgermeister von Farindola, Ilario Lacchetta.

Am vergangenen Sonntag hatte eine Gedenkzeremonie zu Ehren der Todesopfer des Rigopiano-Hotels stattgefunden. "Wir wollen wissen, wer für diese Tragödie verantwortlich ist, wer zugelassen hat, dass das Hotel trotz dramatischen Wetterbedingungen offen war", verlangte Gianluca Tanda, Präsident des Komitees der Familienangehörigen der Todesopfer.

Am 18. Jänner 2017 hatten sich vier Erdstöße der Magnituden 5 bis 5,5 mit Epizentrum in Montereale unweit der Abruzzen-Hauptstadt L' Aquila ereignet. Die Erdbebenserie löste eine Lawine am Gran-Sasso-Massiv aus, die das Vier-Sterne-Hotel Rigopiano auf 1.200 Meter Höhe verschüttete. Dabei kamen 29 Menschen ums Leben. Elf Menschen überlebten das Unglück. Zwei Personen hatten sich im Freien aufgehalten, als die gewaltige Lawine über dem Hotel niederging und Hilfe gerufen. Neun Menschen - darunter vier Kinder - wurden aus den Trümmern befreit.