Das montenegrinische Innenministerium hat wegen der anhaltenden Waldbrände auf der Halbinsel Lustica an der Kotor-Bucht am Montagnachmittag Brüssel um Hilfe ersucht. Der Antrag sei über den EU-Zivilschutz-Mechanismus ergangen, wurde Mirsad Mulic von der montenegrinischen Direktion für Ausnahmesituationen von Medien zitiert.

Auf Lustica waren unterdessen alle verfügbaren Feuerwehrkräfte im Einsatz. Auch zwei Militärfahrzeuge würden gegen die Brände ankämpfen, so Mulic.

Nachdem am Vormittag etwa 300 Menschen aus den Ortschaften Begovici und Veslo evakuiert worden waren, war die Situation in den frühen Nachmittagsstunden erneut besonders dramatisch in Bigovo, wo die Bewohner und Touristen zum Teil bereits am Sonntag evakuiert worden waren. Medienberichten zufolge wurden einzelne Häuser im Feuer beschädigt, aber kein einziges völlig vernichtet.

Wegen dicker Rauchwolken war auch der Luftverkehr auf dem Flughafen Tivat eingeschränkt, einige Flugzeuge mussten den inoffiziellen Berichten zufolge auf den Flughafen Podgorica umgelenkt werden.

Roms "grüne Lunge" brennt

Bei anhaltender Sommerhitze toben mehrere Waldbrände in Italien weiter. Am Montag stand der Pinienwald bei Castelfusano in Flammen, der als "grüne Lunge" von Rom gilt. Einige Familien mussten ihre Häuser verlassen. Über der Gegend hingen dichte Rauchwolken. Ein Teil der Verkehrsachse Cristoforo Colombo, die Rom mit dem Meer verbindet, musste wegen des Rauchs geschlossen werden.

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Brände wüteten auch auf dem Hügel Posillipo in Neapel, auf dem sich eines der elegantesten Viertel der Vesuvstadt befindet. Die Feuerfront war 500 Meter lang, berichteten italienische Medien.

In Acropoli nahe der kampanischen Stadt Salerno mussten Dutzende Familien ihre Wohnungen verlassen, da sich die Flammen den Häusern stark genähert hatten. In Capaccio Paestum mussten einige Ferienanlagen geräumt werden. In Salerno wurde ein 24-Jähriger wegen Brandstiftung festgenommen.

Feuerwehrmannschaften waren auch in der Toskana im Dauereinsatz. Ein 55-jähriger Feuerwehrmann, der in der Provinz Pistoia die Flammen bekämpfte, musste ins Spital eingeliefert werden. Seit über 20 Stunden war er gegen die Flammen im Einsatz