Nach zehn Tagen Streik der Müllarbeiter hat sich der Müll am Mittwoch weiter in den meisten Städten Griechenlands getürmt. Der Präsident des Verbandes der griechischen Tourismusunternehmen, Giannis Retsos, richtete auf Twitter eine Nachricht der Verzweiflung an die Streikenden: "Wir müssen endlich aufhören uns selbst ins Bein zu schießen", schrieb Retsos.

Schaden für alle

Die Fortsetzung des Streiks schade sowohl den Bewohnern als auch dem Tourismus, meinte er weiter. Die Müllarbeiter hatten am Vortag beschlossen ihren landesweiten Streik bis Donnerstag fortzusetzen. Zuvor hatte der griechische Ministerpräsident, Alexis Tsipras, bei einem Treffen mit der Führung der Gewerkschaft der Müllarbeiter versucht, den Streik zu beenden. Tsipras habe den Arbeitern versprochen, er werde dafür sorgen, dass fast keiner von ihnen entlassen werde, berichteten griechische Medien übereinstimmend.

Die Gewerkschaft der Müllarbeiter teilte mit, diese Versprechungen reichten nicht aus. Das, was Tsipras sage, müsse gesetzlich geregelt werden, forderte ein Sprecher der Gewerkschaft im Fernsehen. Auf den Straßen von Städten wie Athen und Thessaloniki liegen Schätzungen der Lokalbehörden zufolge mehr als 1.000 Tonnen Müll.