Das Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt sei "Opfer eines Akts des Vandalismus" mit roter Farbe geworden, teilte die Polizei am Dienstag über den Kurzbotschaftsdienst Twitter mit. "Wir sind an der Sache dran." Die Polizei hat Tierschützer im Verdacht.

Es liegt für die Poilizisten nahe, dass die etwas mit der jährlichen Grindwaljagd auf den mit Dänemark assoziierten Färöer Inseln zu tun hat. Seit Jahren stößt das Blutbad in den Buchten des Archipels auf Kritik unter Tierschutzaktivisten. „Es ist womöglich ein politisches Statement. So ist es meistens”, sagt Thomas Tarpgaard von der Polizei der Agentur „Ritzau“. Klarer wird die Botschaft, wenn man die roten Lettern auf der Promenade liest. Dort, wo täglich Tausende Menschen stehen, um die Lille Havfrue anzuschauen, steht in roten Lettern auf Englisch geschrieben: „Dänemark, schütze die Wale der Fäöer Inseln“.

Die Zeitung "Politiken" veröffentlichte ein Foto dazu. Vor der Kleinen Meerjungfrau wurde demnach ebenfalls mit roter Farbe "Dänemark, verteidige die Wale der Faröer Inseln" geschrieben. Die Faröer Inseln sind eine autonome dänische Inselgruppe im Nordatlantik. Dort gibt es bis heute die Tradition, Wale, vornehmlich Grindwale, in eine Bucht oder einen Fjord zu treiben und sie dort mit langen Klingen abzustechen.

Die Kleine Meerjungfrau sitzt seit 1913 auf einem Felsen in einer Bucht von Kopenhagen. Sie stellt die Figur aus dem gleichnamigen Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen dar. Die Statue gilt in Dänemark als nationales Kulturgut und ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Seit den 1960er-Jahren wurde sie immer wieder zum Opfer von Vandalismus. Zwei Mal wurde die Kleine Meerjungfrau geköpft; einmal wurde ihr ein Arm amputiert. Auch mit Farbe wurde sie schon mehrfach verunstaltet.