Die drakonischen Gesetze gegen Majestätsbeleidigung in Thailand haben zur Inhaftierung eines 14-jährigen Buben geführt: Der Jugendliche werde in einem berüchtigten Armeegefängnis in Bangkok ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten, weil er gemeinsam mit anderen ein Bild des verstorbenen Königs Bhumibol verbrannt haben soll, teilte die Menschenrechtler von Human Rights Watch am Mittwoch in Bangkok mit.

Die Gruppierung zeigte sich "alarmiert" über die zunehmende Anwendung der drastischen Gesetze zur Majestätsbeleidigung. Wer in Thailand die Monarchie kritisiert, kann dafür bis zu 15 Jahre ins Gefängnis kommen.

Kritiker werden ins Gefängnis geworfen

Seit der Machtübernahme einer pro-monarchistischen Junta 2014 registrieren Menschenrechtler eine steigende Zahl solcher Fälle, seit dem Amtsantritt des neuen Königs Vajiralongkorn hat sich die Strafverfolgung offenbar weiter intensiviert. Bereits das Weiterverbreiten kritischer Kommentare über soziale Netzwerke wie Facebook kann zur Inhaftierung führen.

Bei dem in der vergangenen Woche festgenommenen 14-Jährigen handelt es sich laut Human Rights Watch um Abhisit Chailee aus der nordöstlichen Provinz Khon Kaen. Mit ihm seien wegen der angeblichen Bildverbrennung zwei 19-Jährige und ein 20-Jähriger inhaftiert worden.

Ihnen werde der Zugang zu Anwälten verwehrt, und sie befänden sich ohne Kontakt zur Außenwelt in Militärhaft, erklärte der Asien-Direktor der Gruppe, Brad Adams. Die Behörden lehnten auf wiederholte AFP-Anfrage jeglichen Kommentar zu den Fällen ab.