22 weitere Menschen wurden bei dem Unglück in Chilchotla im Teilstaat Puebla verletzt, wie die örtliche Regierung am Dienstag mitteilte.

Ersten Erkenntnissen zufolge hatte eine Feuerwerksrakete die in einem Haus gelagerte Pyrotechnik entzündet. "Mein Beileid gilt den Angehörigen und Nachbarn jener, die bei dem tragischen Unfall in Chilchotla ihr Leben verloren haben", schrieb der mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto auf Twitter. Der Gouverneur von Puebla, Tony Gali, ordnete rasche Hilfe für die Opfer des Unglücks und deren Familien an.

"Es ist eine Tragödie"

"Es ist eine Tragödie", sagte der Kabinettschef der Regierung von Puebla, Diodoro Carrasco. "Es ist eine Tradition, an der sich alle Kinder des Dorfes beteiligen." Unter den Todesopfern waren auch elf Minderjährige.

Das Feuerwerk war für ein Gemeindefest zu Ehren des Heiligen Isidor am 15. Mai vorgesehen. In Vorbereitung auf die Feier gab es bereits am Montag eine Prozession mit dem Heiligenbild. Am Abend kamen die Gläubigen in einem Gebäude hinter der Kirche zu einem gemeinsamen Essen zusammen. Auf der Straße wurde unterdessen weiter gefeiert, und es gab ein Feuerwerk. Eine Rakete drang in das Gebäude ein und entzündete die dort eingelagerte Pyrotechnik. "Es kam zu einer Explosion und das Gebäude stürzte ein", sagte Carrasco im Radiosender Vertice. Neun Menschen waren sofort tot, weitere erlagen im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Feuerwerke als Tradition

In Mexiko wird traditionell viel geböllert. Auf Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, katholischen Prozessionen oder Dorffesten wird das ganze Jahr über Feuerwerk abgebrannt. "Die Feste zu Ehren der Heiligen werden in Mexiko seit Jahrhunderten gefeiert. Es ist sehr schwer zu verhindern, dass dabei Feuerwerk abgebrannt wird", sagte Kabinettschef Carrasco.

Trotzdem will die Regierung nun über die Gefahren von Feuerwerk aufklären. Der Zivilschutz werde Normen ausarbeiten, kündigte Koordinator Luis Felipe Puente an. "Die Bevölkerung muss sich ihrer Verantwortung im Umgang mit diesem Thema bewusst werden."

Mangelnde Vorschriften?

Das Verteidigungsministerium erteilt die Genehmigung für die Herstellung und den Vertrieb von Feuerwerk. Allerdings gibt es keine besonderen Vorschriften für die Lagerung von Pyrotechnik. Zudem werden auch viele Raketen und Knallkörper in illegalen Werkstätten hergestellt.

Immer wieder kommt es in Mexiko zu schweren Unglücken mit Pyrotechnik. Erst im vergangenen Dezember kamen bei einer Reihe von Explosionen auf einem Markt für Pyrotechnik im Teilstaat Mexico rund 40 Menschen ums Leben.