Unter extremen Sicherheitsvorkehrungen ist in Kairo die Messe anlässlich des Besuchs von Papst Franziskus in Ägypten über die Bühne gegangen. Der Pontifex fuhr am Samstag auf einem Golfkart in das Stadion außerhalb der Stadt und winkte den Tausenden Gläubigen zu. Es wurden insgesamt 25.000 Menschen erwartet. Das Stadion war bei der Ankunft des Papstes aber halb leer.

Die Lesungen der Messe wurden auf Arabisch vorgetragen, seine Predigt hielt Franziskus auf Italienisch, ein Priester übersetzte ins Arabische. "Wir sind stolz, dass er nach Ägypten gekommen ist", sagte die 33-jährige Kansi Bebawi, bevor sie wie die übrigen Gottesdienstteilnehmer mit einem Bus zu dem Stadion gefahren wurde.

Mobiltelefone abgeben

Wie schon am Vortag, zu Beginn der Ägypten-Reise des Papstes, waren die Sicherheitsmaßnahmen sehr streng. An den abgeriegelten Straßen aus der Stadt in die Arena standen Tausende Sicherheitskräfte, auch am Einlass gab es penible Kontrollen. Viele Besucher mussten ihre Mobiltelefone abgeben. Über dem Stadion kreisten Helikopter.

Trotz einiger leerer Ränge war die Stimmung bei dem Gottesdienst aber gelöst und feierlich. Menschen schwenkten ägyptische Fahnen, während laute Musik durch die Arena hallte. "Franziskus' Besuch ist sehr wichtig, vor allem in dieser Zeit des Terrors. Nicht nur für Christen, sondern für alle Ägypter", sagte Besucherin Heidi Beschir, die für das Außenministerium in Kairo arbeitet. Es sei offensichtlich, dass das Kirchenoberhaupt Frieden verbreiten wolle.

In dem arabischen Land mit größtenteils muslimischer Bevölkerung sind rund zehn Prozent Christen, die meisten Kopten. In Ägypten leben nur rund 270.000 Katholiken. Christen werden immer wieder Ziel von Anschlägen; erst vor knapp drei Wochen starben mehr als 40 Menschen bei einem Anschlag auf zwei koptische Kirchen im Norden des Landes.