Das Lager mit 138.000 Tonnen Munition und Waffen in der Stadt Balaklija liegt rund hundert Kilometer von den Gebieten im Osten der Ukraine entfernt, die von den prorussischen Aufständischen kontrolliert werden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete am Freitag aus der Stadt, dass sie fast vollkommen menschenleer sei. Die Stille wurde gelegentlich von Explosionen zerrissen. Graue Wolken stiegen über dem Lager auf. Ein Video zeigt die massiven Explosionen in Balaklija.

Eine tote Frau sei unter den Trümmern eines durch Explosionen zerstörten Hauses gefunden worden, teilte der Chef der Katastrophenschutzbehörde, Nikolai Tschetschjotkin, am Freitag mit. Eine weitere Frau sei verletzt worden. Rund 20.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Brand laut Armeeangaben gelöscht

Der Brand in einem der größten ukrainischen Munitionslager in Balaklija ist Armeeangaben zufolge nach mehr als einem Tag gelöscht worden. "Jetzt läuft die Beseitigung der Brandfolgen", sagte Vize-Verteidigungsminister Igor Pawlowski am Freitag im ostukrainischen Gebiet Charkiw. Es werde eine Bestandsaufnahme zu den Schäden durch explodierte Geschosse gemacht. Vier umliegende Dörfer wurden von den Behörden wieder für sicher erklärt.

1300 kämpften gegen die Flammen

1.300 Rettungskräfte hatten mit schwerem Gerät seit Donnerstag gegen die Flammen gekämpft. Unter den Trümmern eines zerstörten Hauses wurde eine Frau tot geborgen, berichtete Zivilschutz-Chef Nikolai Tschetschotkin im Parlament in Kiew. Teile detonierter Geschosse landeten in der kleinen Kreisstadt Balaklija, über der am Freitag noch eine große graue Rauchwolke stand. Die Behörden warnten davor, Munitionsteile anzufassen.

20.000 mussten evakuiert werden
20.000 mussten evakuiert werden © (c) AP (Evgeniy Maloletka)

Das Feuer in dem Armeedepot war in der Nacht zum Donnerstag ausgebrochen. Dort lagerten auf 368 Hektar bis zu 138.000 Tonnen Munition. Knapp 20.000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht und der Luftraum abgesperrt werden. Mehrere Bewohner der Stadt wurden verletzt. Die Regierung vermutet einen russischen Sabotageakt in Verbindung mit dem Krieg gegen die von Moskau unterstützten Separatisten in der Ostukraine.