Ein Massaker an vier Menschen in einer kleinen Gemeinde hat in Portugal großes Entsetzen ausgelöst. Ein 84-Jähriger, dessen Ehefrau (80), eine allein lebende Frau (58) und eine 37 Jahre alte Schwangere seien am Freitag erstochen worden, teilte die Polizei mit. Der mutmaßliche Täter ist in Polizeigewahrsam.

"Wir sind hier alle tief erschüttert", sagte der Bürgermeister der 3000-Einwohner-Gemeinde Tamel, Joao Abreu, vor Journalisten und TV-Kameras. Der mutmaßliche Täter, ein 60 Jahre alter Mann, der nach ersten Zeugenaussagen aus Rache handelte und alle Opfer mit Messerstiche in den Hals tötete, habe sich inzwischen gestellt, sagte ein Sprecher der Polizeieinheit "Republikanische Nationalgarde" (GNR). Der Mann sei von Haus zu Haus gegangen, um sich an Nachbarn zu rächen, weil diese in einem Prozess wegen häuslicher Gewalt gegen ihn ausgesagt hätten, sagte Abreu.

Das Ehepaar und die im siebenten Monat schwangere Frau wurden laut amtlichen Angaben zu Hause ermordet. Die 58-Jährige sei auf der Straße erstochen worden. Die Taten wurden kurz nacheinander gegen 9.00 Uhr Ortszeit (10.00 MEZ) begangen, hieß es.

Der mutmaßliche Mörder soll seine damalige Frau und seine Schwiegermutter vor zwei Jahren mit einem Bügeleisen attackiert haben. Laut Abreu soll er jüngst auch seine schwangere Tochter angegriffen haben. Seine Ex-Frau sei nach Frankreich ausgewandert.