Einen Monat nach einem Doppelmord im oberbayerischen Königsdorf hat die Polizei in Polen den bereits dritten Tatverdächtigen festgenommenen. Bei dem 23-jährigen Mann handle es sich um den Sohn einer polnischen Pflegekraft, die in dem betroffenen Haus gearbeitet hatte, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Donnerstag in Rosenheim mitteilte.

Damit sind nun Mutter und Sohn sowie ein 32-jähriger Mann inhaftiert. Nach wie vor flüchtig ist laut Polizei der Hauptverdächtige, der Bruder der Pflegekraft. Gegen den 43 Jahre alten Mann liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Wie die Polizei mitteilte, konnte sein Neffe am Dienstag im polnischen Stettin festgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft München II habe seine Auslieferung und die Auslieferung des in der vergangenen Woche ebenfalls in Polen festgenommenen mutmaßlichen Mittäters beantragt.

Die Sonderkommission habe in dem komplexen Fall inzwischen Mosaikstein für Mosaikstein zusammengefügt und sei nun überzeugt, dass an dem Gewaltverbrechen mindestens die drei Männer unmittelbar beteiligt gewesen seien. Die Pflegekraft soll Beihilfe zum Raubmord in dem Anwesen geleistet haben, in dem sie bis zum vergangenen Jahr beschäftigt war.

Am Samstagabend des Faschingswochenendes waren zwei Tote und eine schwer verletzte Frau in dem Haus in Königsdorf entdeckt worden. Bei den Getöteten handelt es sich um einen 81 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen und eine 76 Jahre alte Frau aus Hessen, bei der Verletzten um die 76 Jahre alte Besitzerin des Hauses.