Gut zwei Jahre nach dem spektakulären Schmuckraub im Berliner KaDeWe haben Einbrecher dort erneut Schmuck und Uhren im hohen Wert erbeutet. Sie schlugen wieder an einem Samstag mehrere Vitrinen im Erdgeschoß des Luxuskaufhauses ein, aber diesmal vor Ladenöffnung. Der Wert der Beute liege im sechsstelligen Bereich, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Fluchtwagen in Flammen

Nach dem Einbruch am Samstagmorgen gegen 7.00 Uhr flüchteten die Täter in einem dunklen Auto. Wenig später fand die Polizei in Berlin-Schöneberg ein brennendes Auto, bei dem es sich laut ersten Erkenntnissen um den Fluchtwagen handelte. Am Sonntag fehlte noch jede Spur zu den Tätern. Unklar war auch, wie viele es waren.

Das KaDeWe (Kaufhaus des Westens) öffnete am Samstag trotz des Einbruchs, mit etwa einer Stunde Verspätung. Ein Seiteneingang - an der Ansbacher Straße - war abgesperrt, die Rollläden heruntergelassen, Polizisten sicherten Spuren. Verletzte gab es bei dem Einbruch nicht, wie eine KaDeWe-Sprecherin sagte.

Das KaDeWe und die Geschäfte entlang der Einkaufsmeilen Kurfürstendamm (Kudamm) und Tauentzienstraße werden immer wieder beraubt und bestohlen. Am 31. Oktober vergangenen Jahres etwa brachen Unbekannte in das Karstadt-Kaufhaus ein, brachen Vitrinen auf und stahlen Schmuck. Zwei Monate zuvor überfielen zwei Männer einen Juwelier mit einer Axt und raubten Schmuck.

Im Juni brachen am Kudamm Maskierte mit einem Auto und einem Rammbock in ein Luxusuhrengeschäft ein und erbeuteten Uhren im Verkaufswert von acht Millionen Euro. Im März vergangenen Jahres scheiterten mehrere Männer bei dem Versuch, einen Geldtransporter neben dem KaDeWe zu überfallen.

Überfall binnen 79 Sekunden

2013 rasten einen Tag vor Weihnachten mehrere Männer mit einem Auto in das Apple-Geschäft am Kudamm und erbeuten Smartphones und andere Geräte. Wenig später fassten Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Berliner und der sächsischen Polizei sieben Verdächtige, die auch mehrere weitere "Blitz-Einbrüche" verübt haben sollen, auf frischer Tat in Dresden.

Am 20. Dezember 2014 - einem Samstagvormittag - waren fünf Räuber während des Vorweihnachtstrubels ins geöffnete KaDeWe gestürmt. Sie waren maskiert und mit Axt, Hammer sowie Machete bewaffnet, zertrümmerten Vitrinen und erbeuteten binnen 79 Sekunden Uhren und Schmuck im Wert von rund 817.000 Euro. 13 Menschen wurden verletzt, weil die Täter Reizgas versprühten. Von der Beute ist bis heute nur ein einziges Stück aufgetaucht - ein Collier.

Fast alle Täter wurden gefasst. Ein 45-Jähriger muss sich seit November 2016 als einer der fünf mutmaßlichen Räuber vor Gericht verantworten. Zwei seiner Söhne waren kurz zuvor wegen Beteiligung an dem KaDeWe-Raub zu Haftstrafen von drei Jahren beziehungsweise zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Ein dritter Sohn wurde im Mai 2016 zu sechs Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.