Der Wintereinbruch trifft auf den griechischen Inseln Tausende Flüchtlinge und Migranten besonders schwer: Viele müssten bei Minustemperaturen und Schnee in unbeheizten Zelten ausharren, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf.

Nach Angaben des griechischen Migrations-Krisenstabes leben auf den Inseln der Ostägäis knapp die Hälfte der 15.560 Migranten und Flüchtlinge in Zelten. Besonders auf den Inseln Samos, Chios und Lesbos sei die Situation prekär, sagte UNHCR-Sprecher Adrian Edwards. Das Hilfswerk habe warme Decken und Schlafsäcke verteilt und sei dabei, alle Zelte mit Heizlüftern auszustatten. Auf dem Festland seien die Menschen besser untergebracht, die Umsiedlung dauere aber zu lange.

Das UNHCR appellierte auch an die europäischen Partnerländer Griechenlands, ihre Versprechen zur Aufnahme von Flüchtlingen und Migranten zügiger umzusetzen. Ende 2015 einigten sich die EU-Partner, innerhalb von zwei Jahren 66.400 Asylsuchende aus Griechenland aufzunehmen. Bis Anfang Jänner 2017 seien aber nur 7.760 tatsächlich umgezogen oder auf dem Weg gewesen.