Bei einem Unfall, bei dem in der Nacht auf Donnerstag zwei junge Leute in ihrem Auto im Luganersee in der Schweiz ertranken, soll die 19-jährige Enkelin des russischen Geschäftsmannes Platon Lebedew ums Leben gekommen sein. Lebedew war der Geschäftspartner von Yukos-Konzernchef Michail Chodorkowski.

Die russische Botschaft in Bern bestätigte die Identität der Opfer gegenüber russischen Medien und auch gegenüber Ticinonews. Das andere Opfer sei ein 23-jähriger Student. Gemäß russischen Medien handelt es sich dabei um den Neffen eines russischen Regierungsbeamten.

Straßengeländer durchbrochen

Das Auto hatte am frühen Donnerstagmorgen bei Castagnola ein Straßengeländer durchbrochen und war in den Luganersee gefahren. Mithilfe eines Krans konnte das Auto mit Tessiner Kennzeichen am Donnerstagmorgen von den Einsatzkräften geborgen werden.

Die Untersuchungen zum Unfallhergang dauern an. Die Autopsie der Leichen wird am Institut für Pathologie in Locarno vorgenommen.

Mehrjährige Gefängnisstrafen

Lebedew und Chodorkowski wurden 2005 unter anderem wegen schweren Betrugs und Bildung einer kriminellen Vereinigung zu je neun Jahren Gefängnis verurteilt. 2010 wurden die beiden in einem zweiten Prozess unter Einbeziehung der ersten Strafe zu insgesamt jeweils 14 Jahren Haft verurteilt. Die Urteile wurden international als politisch motiviert kritisiert. 2013 begnadigte Russlands Präsident Wladimir Putin Chodorkowski. Lebedew kam im Jänner 2014 frei.