Sechs Leichen sind geborgen worden, nachdem ein Schlauchboot 30 Seemeilen vor der libyschen Küste am Montagabend gesunken ist, berichteten italienische Medien am Dienstag. Weitere 114 Migranten aus Westafrika konnten gerettet werden.

Die Leichen befinden sich an Bord des von der humanitären Organisation "Ärzte ohne Grenzen" und der französischen Hilfsorganisation SOS Mediterranee gecharterten "MS Aquarius". Die Überlebenden befinden sich an Bord eines Schiffes der italienischen Marine, das am Dienstagabend im sizilianischen Catania eintreffen soll.

550 Flüchtlinge gerettet

Die italienische Küstenwache hat am Montag bei verschiedenen Einsätzen insgesamt 550 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Wie die Behörden mitteilten, waren die Flüchtlinge in völlig überfüllten Schlauchbooten von Libyen aus zur Überfahrt nach Italien aufgebrochen. Bei den Rettungseinsätzen seien auch fünf Todesopfer geborgen worden.

Trotz der zunehmenden Kälte kamen seit Anfang November bereits mehr als 5.400 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Italien - im gesamten November 2015 waren es 3.200 Flüchtlinge gewesen.

Im Oktober erreichte eine Rekordzahl von fast 27.400 Flüchtlingen die italienischen Küsten. Seit Jahresbeginn kamen mehr als 4.200 Männer, Frauen und Kinder während der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben.