1400 Migranten sind am Samstag im Mittelmeer im Rahmen von sieben Einsätzen gerettet worden. Dies berichtete die italienische Küstenwache, die die Rettungseinsätze koordinierte. Die Menschen befanden sich an Bord von sechs Schlauchbooten und von einem Schiff.

Der italienische Innenminister Angelino Alfano betonte am Samstag, dass Europa mit dem stärksten Flüchtlingszustrom seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert sei. "Italien hat beschlossen, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Wir haben die Ehre Europas gerettet", so Alfano.

Neue Rekordzahl

Italien rechnet bis Ende 2016 mit einer Rekordzahl von Migranten. Geht der bisherige Trend weiter, wird es auf Sizilien 192.000 Flüchtlingsankünfte in diesem Jahr gegeben haben, prognostiziert das Innenministerium in Rom. Damit würde der Rekordwert aus dem Jahr 2014 - 170.000 Flüchtlinge - deutlich überschritten.

165.000 Flüchtlinge erreichten nach Seefahrten über das Mittelmeer im Jahr 2016 Süditalien, das sind zehn Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2014. Italien versorgt zurzeit eine Rekordzahl von 173.092 Flüchtlingen in Hotspots und anderen Einrichtungen. Außerdem beherbergt das Land 22.800 Minderjährige, die unbegleitet Italien erreicht haben. 2.600 der 8.000 italienischen Gemeinden haben Menschen aufgenommen.