Grusel-Clowns haben am Freitagabend in Rostock erneut für Aufregung gesorgt. Ein Unbekannter, der eine Clownsmaske trug, versuchte einen 22-Jährigen und seine Begleiterin mit Farbe zu besprühen, wie die Polizei mitteilte. Mit Spaß hat das inzwischen nichts mehr zu tun.

Psychologen warnen vor posttraumatischen Belastungsstörungen, die vor allem Kinder schwer treffen können. Hier genüge bereits ein einmaliges Zusammentreffen mit einer solchen Gruselgestalt um schwere seelische Schäden zu verursachen.

Auch in Österreich nehmen Sichtungen von Horror-Clowns zu. Übergriffe gab es laut Polizei aber bisher noch nicht. In Wien wurden allerdings bewaffnete Clowns gesehen, die Suche nach ihnen blieb erfolglos.

Auf einem Parkplatz in Salzwedel gingen neun Autos in Flammen auf, berichtet das Online-Magazin Focus. Der Schaden beträgt rund 90.000 Euro. Zeugen beobachteten fünf Verdächtige, von denen zumindest einer eine Clowns-Maske trug. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Von den Verdächtigen fehlte zunächst jede Spur. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, hat die jüngsten Angriffe in Deutschland verurteilt: "Das sind schwerste Straftaten."

Grusel-Clowns treiben überall ihr Unwesen

Mindestens drei neue Fälle hatte die Polizei zuvor seit Donnerstagabend allein in Nordrhein-Westfalen registriert: In Wesel erschreckte ein Unbekannter im Clownskostüm und mit Kettensäge eine 48-jährige Frau, die mit einem Hund unterwegs war. Der Clown trat plötzlich aus einem Busch hervor und versuchte mehrfach erfolglos, die Kettensäge zu starten.

Erschrocken rannte die Frau zurück in ihre Wohnung und alarmierte die Polizei. Ebenfalls am Donnerstag wurde ein 26-jähriger Mann in Essen angegriffen. Verkleidet im weißen Maleranzug mit roten Punkten und einer weißen Maske mit hellen Haaren war dieser mit einer Holzlatte bewaffnet. Der Essener zog sein Pfefferspray, der Clown ergriff die Flucht. Wenige Stunden später erschrak eine als Clown verkleidete Person eine 17-jährige Essenerin.

Mit Baseballschläger bewaffnet

In Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern wartete eine junge Frau an einer Bushaltestelle, als ein stark geschminkter, grinsender Mann mit Perücke aus dem Gebüsch trat. Die Frau floh, der kostümierte Mann verfolgte dann einen Radfahrer und verschwand.

Zuvor hatte bereits ein 16-Jähriger einen zwei Jahre jüngeren Mitschüler angegriffen, bewaffnet mit einem Baseballschläger trieb er ihn in die Flucht. Dabei verletzte sich der 14-jährige Junge so schwer an der Hand, dass er operiert werden musste. Der Täter stellte sich, gegen ihn wird nun wegen Bedrohung und Körperverletzung ermittelt. Er hatte sich der Polizei gestellt.

"Ihr werdet alle sterben"

In Rostock verletzte ein Grusel-Clown einen 19-Jährigen, mit einem Baseballschläger. Der Schlagstock scheint eine beliebte Requisite der Clowns zu sein: Auch in Lüneburg wurde ein junger Mann von einem Clown damit verfolgt.

Makaber ist ein Fall aus Sachsen-Anhalt: "Ihr werdet alle sterben" stand auf einem Plakat, das ein Clown an einer Grundschule in Stendal in der Hand hielt. Schüler informierten das Sekretariat über die unheimliche Person.  Am Donnerstag stellten sich zwei Grusel-Clowns in Hockenheim einem Jugendlichen in den Weg, wie die Polizei mitteilte. In Leimen bauten sich gleich drei maskierte Unbekannte vor einem Zehnjährigen auf und verfolgten ihn kurze Zeit.