Hurrikan "Matthew" hat in Haiti für heftige Überschwemmungen gesorgt. Im Westen des Karibikstaats standen am Dienstag zahlreiche Straßen unter Wasser, Bäume und Strommasten stürzten um. Häuser und Felder wurden beschädigt. Tausende Menschen suchten Schutz vor Wind und Regen. In der Hauptstadt Port-au-Prince kam das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen. Schulen und Geschäfte wurden geschlossen.

Bis zu 230 Kilometer pro Stunde

"Matthew" war am frühen Morgen (Ortszeit) nahe dem Ort Les Anglais auf Land getroffen. Der Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde zog am Nachmittag über den Golf von Gonave und dann weiter Richtung Kuba.

Der Gouverneur des US-Bundesstaat South Carolina, Nikki Haley, befahl für Mittwoch die Evakuierung des Küstengebietes. Betroffen sind mehr als eine Million Menschen. "Unser Ziel ist, dass Sie sich mindestens 150 Kilometer von der Küste entfernt befinden", erklärte er an die Bürger gewandt.

In Haiti kamen vier Menschen ums Leben, wie der Radiosender Metropole berichtete. Auch in der benachbarten Dominikanischen Republik wurden nach Angaben des örtlichen Zivilschutzes vier Personen getötet.

"Schlimmster Sturm seit Jahrzehnten"

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnte unterdessen, über vier Millionen Kinder könnten von den Auswirkungen von "Matthew" betroffen sein. "Das ist der schlimmste Sturm in Haiti seit Jahrzehnten und die Schäden werden zweifellos beträchtlich sein", sagte der örtliche UNICEF-Vertreter Marc Vincent.

"Krankheiten wegen verschmutzten Wassers sind in vergleichbaren Situationen die größte Gefahr für Kinder", sagte er. "Unsere Priorität ist, die Versorgung der Kinder mit ausreichend sauberem Trinkwasser sicherzustellen."