Mit heftigen Regenfällen und Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern ist Taifun "Megi" am Mittwoch auf die südchinesische Küste getroffen. Zuvor hatte der Wirbelsturm in Taiwan schwere Schäden angerichtet. In der Inselrepublik kamen fünf Menschen ums Leben. Rund 300 wurden verletzt, wie die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA berichtete.

Viele Schulen und Büros blieben dort geschlossen. Auch Bahnverbindungen mit Hochgeschwindigkeitszügen waren wegen notwendiger Inspektionen und Reparaturen ausgesetzt. In Südchina traf der Taifun bei Quanzhou in der Provinz Fujian auf die Küste. Über Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Tote und Verletzte in Taiwan

Der dritte Taifun in Taiwan binnen zwei Wochen hat am Dienstag mindestens fünf Menschen in den Tod gerissen und dutzende weitere verletzt. "Megi" traf am Nachmittag mit Windgeschwindigkeiten von rund 200 Stundenkilometern auf Land und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. Schulen und Büros blieben geschlossen, hunderte Flüge wurden gestrichen.

In mindestens zwei Millionen Haushalten fiel der Strom aus, 35.000 Haushalte waren ohne Wasser. "Megi" traf zuerst in den östlichen Bezirken Hualien und Taitung auf Land, brachte aber auf fünf Menschen kamen nach Angaben der Behörden in dem Unwetter ums Leben - allesamt im Süden Taiwans. Ein 40-jähriger Mann starb bei einem Autounfall, ein 65-Jähriger wurde durch ein umstürzendes Baugerüst erschlagen. Ein 17-jähriger Bursche ertrank, als sein Boot kenterte. Ein 48-jähriger Mann starb, als er bei Dachreparaturen an seinem Haus abstürzte.

Bus auf Autobahn umgeworfen

Etwa 300 Menschen wurden verletzt, darunter sieben japanische Touristen und ihr Reiseleiter, deren Bus auf einer Autobahn umgefegt wurde. Der Wirbelsturm schleuderte Werbeschilder durch die Luft und riss Baugerüste um, er entwurzelte Bäume und riss Dächer von Häusern. Fernsehbilder zeigten, wie an den Küsten im nordöstlichen Bezirk Yilan und auf der vorgelagerten Orchideeninsel riesige Wellen hereinbrachen.

In den Berggegenden von Yilan fielen bis zum Nachmittag 1.000 Millimeter Niederschlag, wie die Wetterbehörde mitteilte. In einigen Gegenden müsse mit bis zu 13.00 Millimeter gerechnet werden, es bestehe die Gefahr von Erdrutschen.

Etwa 400 Flüge wurden gestrichen, bei ebenso vielen Verbindungen kam es zu Verspätungen. Auch die meisten Zug- und Fährverbindungen fielen aus. In der Hauptstadt Taipeh, wo einige Straßen unter Wasser standen, wurde der Bus- und Straßenbahn-Verkehr eingestellt.

Notunterkünfte

Insgesamt 11.000 Menschen wurden aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht, fast 3.000 von ihnen fanden Schutz in Notunterkünften. Bereits am Wochenende waren 3.700 Touristen von der Orchideeninsel und der Grünen Insel vor der Ostküste geholt und auf Notunterkünfte verteilt worden. Mehr als 35.000 Soldaten standen für Hilfseinsätze bereit. Meteorologen rechneten mit dem Anhalten des schweren Unwetters bis Mittwochmorgen.

Taiwans Ostküste erholt sich gerade noch von den Zerstörungen durch den Taifun "Meranti", der dort Anfang September wütete, bevor der etwas schwächere Taifun "Malakas" auf Land traf. Beim Durchzug von "Meranti" war in Taiwan ein Mensch ums Leben gekommen, in China starben durch den Taifun sogar 28 Menschen.