Der dritte Taifun binnen zwei Wochen hat am Dienstag Taiwan lahmgelegt. "Megi", der am Nachmittag (Ortszeit; 8.00 Uhr MESZ) mit Windgeschwindigkeiten von rund 200 Stundenkilometern auf Land traf, hinterließ eine Spur der Zerstörung.

"Megi" traf zuerst in den Bezirken Hualien und Taitung auf Land, brachte aber auf der ganzen Insel heftigen Wind und Starkregen. Im Zentrum Taiwans fegte der Wirbelsturm einen Bus auf einer Autobahn um, drei japanische Touristen wurden verletzt. Fernsehbilder zeigten, wie an den Küsten im nordöstlichen Bezirk Yilan und auf der vorgelagerten Orchideeninsel riesige Wellen hereinbrachen.

Etwa 400 Flüge wurden bis zum Nachmittag gestrichen, bei ebenso vielen Verbindungen kam es zu Verspätungen. Auch die meisten Zug- und Fährverbindungen fielen aus. In der Hauptstadt Taipeh, wo einige Straßen unter Wasser standen, wurde der Bus- und U-Bahn-Verkehr eingestellt.

Die Behörden hatten zuvor mehr als 8.000 Bewohner gefährdeter Häuser in Sicherheit gebracht. Bereits am Wochenende waren 3.700 Touristen von der Orchideeninsel und der Grünen Insel geholt und auf Notunterkünfte verteilt worden. Mehr als 35.000 Soldaten standen für Hilfseinsätze bereit. Meteorologen rechneten mit dem Anhalten des schweren Unwetters bis Mittwochmorgen.

© APA/AFP/SAM YEH

Taiwans Ostküste erholt sich gerade noch von den Zerstörungen durch den Taifun "Meranti", der dort Anfang September wütete, bevor Taifun "Malakas" auf Land traf.