Die NASA-Forschungssonde "Juno" hat ihre größte Annäherung an den Planeten Jupiter erreicht. Die Sonde, die mit einer Geschwindigkeit von 208.000 Stundenkilometern durch das All reist, ist damit näher an den riesigen Gasplaneten herangelangt als jemals eine Sonde zuvor.

"König unseres Sonnensystems"

NASA schaltete am Samstag auch erstmals die Kamera und die acht Messinstrumente an Bord von "Juno" an, wie die Behörde mitteilte. Damit hat die eigentliche Forschungsmission der Sonde begonnen. "Dies ist unsere erste Gelegenheit, von Nahem den König unseres Sonnensystems zu betrachten und herauszufinden, wie er funktioniert", sagte der "Juno"-Chefentwickler Scott Bolton vom Southwest Research Institute in San Antonio in Texas.

"Juno" war Anfang Juli nach einer fast fünfjährigen Reise in den Orbit von Jupiter eingetreten. Mit der Mission will die NASA Erkenntnisse über die Ursprünge des Solarsystems gewinnen. "Juno" wird nun die verschiedenen Schichten von Jupiter vermessen, um ihre Zusammensetzung zu erforschen. Die Forscher erhoffen sich Aufschluss über die Gründe für die extremen Winde auf dem Jupiter sowie zur Frage, ob der Gasplanet einen festen Kern hat.

Roter Punkt im Fokus

Außerdem will die NASA den riesigen roten Punkt auf dem Jupiter erforschen - einen gigantischen Sturm, der seit Jahrtausenden wütet. Der Vorbeiflug am Samstag war die erste Gelegenheit, Fotos der mysteriösen Pole des Planeten zu machen. Die NASA will die Fotos Ende kommender Woche veröffentlichen, wenn sie auf der Erde eintreffen. Die Analyse der Bilder durch Wissenschafter wird aber sehr viel länger dauern.