Nach den Schüssen in München ist die österreichische Polizeisondereinheit Cobra in ganz Österreich in Alarmbereitschaft versetzt worden. Dies sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, am Freitagabend in der "ZiB2" des ORF. Zudem seien "entsprechende Sicherheitsmaßnahmen" in allen Bundesländern gesetzt worden, die an Deutschland grenzen, so Kogler.

"Volle Einsatzfähigkeit"

Auf Anforderung der deutschen Behörden seien zudem 42 Cobra-Beamte in München eingetroffen, um die dortige Polizei zu unterstützen. "Die ganze Cobra-Mannschaft ist in Alarmbereitschaft versetzt worden, sodass wir volle Einsatzfähigkeit haben", sagte Kogler.

Durch die Ereignisse in München habe sich die Gefährdung Österreichs nicht erhöht. Schon seit dem Anschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Vorjahr gebe es eine "erhöhte Gefährdungslage". Darüber hinaus gebe es derzeit keine "konkreten Hinweise" auf einen Anschlag. Die Polizei habe die Sicherheitsmaßnahmen nun aber "wesentlich erhöht" und habe nun "eine hohe Handlungsfähigkeit".

Sobotka: "Grenzschutz hochgefahren"

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) hat versichert, dass die österreichische Polizei nach dem Terroranschlag von München alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen hat. Man müsse aber "gewärtig sein, dass es auch bei uns passieren kann", sagte Sobotka in der Nacht auf Samstag in der "ZiB24". "Gegen solche Terroristen oder Kriminelle kann man sich ganz schwer schützen."

"Das, was nach dieser Lage notwendig ist und getan werden kann, das hat Österreich getan", so Sobotka, der sich aus der Einsatzzentrale im Innenministerium meldete. Er hatte nach den Geschehnissen in München seinen Urlaub unterbrochen.

Österreich habe "den Grenzschutz hochgefahren" und an den Grenzen auch Polizisten im Einsatz, "die eine mögliche Ausbreitung verhindern können". Die Kontrollen würden verstärkt, alle Cobra-Kräfte im Land seien in Alarmbereitschaft, sagte der ÖVP-Politiker.