Der Honda Civic ist in der zehnten Generation nach zwei designtechnischen Ausflügen ins Weltall auf die Erde zurückgekehrt. Und nach Europa nur mehr als Fünftürer, der sich um fast 14 Zentimeter länger macht als bisher. Den Charakter des Civic verändert allerdings viel mehr, dass er jetzt niedriger liegt. Weil diese Generation die in alle erdenklichen Richtungen faltbaren „Magic Seats“ nicht mehr hat, sitzt man jetzt tief im Bauch des Kompakten. Als angenehmer Nebeneffekt haben die Hinterbänkler mehr Platz im Fußraum.

Auch das Cockpit ist nicht mehr so extrovertiert, dafür findet man auf Anhieb alles und die Ergonomie stimmt. Während man in anderen Autos oft nicht weiß, wo man den Zündschlüssel derweil hinlegen soll, passt in die Mittelkonsole mit der stufenlos verstellbaren Armauflage ein halber Hausrat. Zudem wird für die neue Generation eine ganze Armada von Assistenzsystemen angeboten, was für den einen oder anderen dem Vernehmen nach ja schon zum Kaufgrund geworden sein soll. Einziger Patzer: Überblick nach hinten? Bestellen Sie bitte eine Rückfahrkamera.

Aber nicht, dass hier der Eindruck entsteht, der Civic wäre nur mehr vernünftig. Präzise setzt er die Fahrbefehle über die feine Lenkung und das akkurate Getriebe um. Beim Fahrwerk blitzt die sportliche Neigung der Honda-Ingenieure durch. Ebenfalls keine Spaßbremse ist der 1-Liter-Turbobenziner mit 129 PS. Ein fröhliches Kerlchen, das fast nur die leichten Vibrationen als Dreizylinder entlarven, und sich willig mit Drehzahlen füttern lässt.

Dieser Nachsatz wird nicht jeden freuen: Für den Honda wird derzeit kein Diesel angeboten. Von einem Kombi ist keine Rede.