Vor Peugeot muss man den Hut ziehen: Es ist wirklich bemerkenswert, wie schnell die Marke den Turnaround geschafft hat. Noch 2012 steckten die Franzosen richtig tief in den roten Zahlen, doch Vorstand Carlos Tavares hat den Autobauer wieder in die Spur gebracht.

Im vergangenen Jahr sprudelten zum ersten Mal wieder Gewinne und die neuen Modelle sehen wieder richtig gut aus. Wie auch der neue 3008, der es unter die finalen sieben bei der Wahl zum „Auto des Jahres 2017“ geschafft hat. In dem kompakten SUV sitze ich heute zum ersten Mal und fühle mich sofort pudelwohl.

Beim Design mit dem zum Teil stoffbezogenen Armaturenbrett haben sich die Franzosen etwas getraut – und das ist auch voll aufgegangen. Das Cockpit ist nicht überladen, wirkt elegant und hochwertig, hat aber mehr Pfiff als bei vielen Mitbewerbern. Mit den schönen Metallreglern, die wie Klaviertasten aussehen, kann man die wichtigsten Funktionen direkt anwählen, was einem das Herumsuchen in Untermenüs erspart.

Überhaupt gefällt mir Peugeots i-Cockpit gut. Die Idee dahinter ist ja, dass man statt durch das Lenkrad darüber auf die digitalen Armaturen schaut. Das Lenkrad fällt deshalb kleiner aus als anderswo. Ich kenne das ja gut aus dem Motorsport, aber daran gewöhnt man sich schnell.

Einen richtig guten Eindruck macht auch der 2-Liter-Diesel. Der steht mit seinen 150 PS ordentlich im Futter, hängt gierig am Gas und liefert ein sattes Drehmoment, schon bei 1700/1800 Umdrehungen geht es da so richtig los. Der Schaltknauf ist ein bisschen groß geraten und im Winter sind die Chromapplikationen erst einmal eiskalt, bis sich der Innenraum aufgewärmt hat, aber das Getriebe selbst lässt sich fein bedienen.

Der Innenraum ist richtig gut gelungen
Der Innenraum ist richtig gut gelungen © OLIVER WOLF

Gut gelungen ist den Franzosen auch das Fahrwerk: Es ist straff abgestimmt, aber doch komfortabel genug. Auch an der Lenkung gibt es nichts zu beanstanden, die hat Handschlagqualität.

Statt Allrad verfügt unser 3008 über die erweiterte Traktionskontrolle Allgrip mit verschiedenen Fahrmodi, mit denen man in den meisten Lebenslagen durchkommen sollte.

Der Kofferraum fasst 520 Liter
Der Kofferraum fasst 520 Liter © OLIVER WOLF

Obwohl die Dachlinie schön geduckt verläuft und unser Testwagen ein Panorama-Glasschiebedach hat, passt die Kopffreiheit. Auch der Kofferraum bietet mit seinen 520 Litern ein gutes Format. Wenn ich mich auf die Rückbank setze und der Fahrersitz auf meine Größe eingestellt ist, wird es im Fond recht eng. Aber ich bin auch immerhin 1,96 Meter groß.

Auch der 3008 hat das Zeug zur großen Nummer. Chapeau.