Eines muss man eingangs festhalten: Das Wort "mini" ist für den neuen Clubman nicht mehr der richtige Ausdruck. Denn mit seinen 4,3 Metern Länge, vier Türen und obendrauf wie beim Cooper SD All4 auch noch Allrad ist er ein richtig erwachsenes Auto geworden.

Das Cockpit im Clubman ist luftig wie nie
Das Cockpit im Clubman ist luftig wie nie © (c) ©Oliver Wolf

Aber im Alltag hat das natürlich nur Vorteile: So viel Platz wie im Clubman gab es noch in keinem Mini. Mit fünf vollwertigen Sitzplätzen und einem Gepäckraum von 360 bis 1250 Litern und doppeltem Ladeboden hat er in Sachen Alltagsnutzen schon einiges vorzuweisen. Die Rückbank-Passagiere müssen sich jetzt nicht mehr verrenken, sondern steigen durch die hinteren Türen zu. Geblieben sind die charakteristischen "Split Doors" am Heck, ein sympathisches Markenzeichen des Kombis.

Nette Schrullen wie die Kippschalter, das runde Zentraldisplay und allerlei Lichtorgeln sind dem Clubman erhalten geblieben, aber bei der Qualität der Materialien und der Verarbeitung hat die letzte Mini-Generation einen großen Sprung nach vorne gemacht. Die einst so verspielten Armaturen kann man jetzt auch auf den ersten Blick ablesen. Das Cockpit verströmt nun schon fast die Anmutung eines BMW.

Und das ist kein Wunder, denn auch die Technik darunter hat nichts mehr mit dem rotzfrechen kleinen Briten früherer Tage zu tun. Unter dem Blech steckt ja dieselbe Plattform, auf der auch der BMW X1 sowie die beiden bayrischen Vans Sports und Active Tourer stehen und auch die nächste Generation des 1er bauen wird. Und bei diesen BMW-Genen fährt sich der Clubman natürlich auch astrein.

Die beiden Hecktüren sind schrullig aber nicht superpraktisch
Die beiden Hecktüren sind schrullig aber nicht superpraktisch © (c) ©Oliver Wolf

Die Lenkung ist gierig, das Fahrwerk straff, aber nicht unangenehm hart. Da hat man bei Mini nicht immer Augenmaß bewiesen, aber jetzt ist der Kombi durchwegs sportlich getrimmt, ohne die Passagiere durchzubeuteln. Dazu tragen auch die Sitze bei, die guten Seitenhalt bieten. Für seine Größe ist der Clubman sehr agil, was ja auch zu den Ur-eigenschaften des Mini zählt - das haben die Bayern gut konserviert.

Mit dem Druck auf den feuerroten Startkippschalter tritt der 190 PS starke Diesel auf den Plan. Der hängt gut am Gas, liefert maximal 400 Newtonmeter Drehmoment, arbeitet aber gerade bei sportlicher Gangart durchaus hörbar. Großes Lob verdient die Achtgangautomatik, die flott, aber immer mit der gebotenen Ruhe einen erstklassigen Job macht.

Und weil es den Clubman jetzt auch mit Allrad gibt, ist eine typische Kinderkrankheit des Briten kein Thema mehr: Wegen des 4x4 gibt es beim Mini keinerlei Traktionsprobleme.