Die Zeitung für das Sonntagsfrühstück, die Eilbestellung aus dem Internet, die Zementsäcke für den Anbau des Wochenendhauses oder vielleicht sogar die eigene Familie: Egal, was auch immer man in Händen hält, aus welchen fernen Ländern es ursprünglich stammt oder wer warum auch immer irgendwohin muss – alles kommt am Ende in einem Kleintransporter an den Bestimmungsort. In einem der stillen Helden der Transportwelt, die zu tausenden über unsere Straßen wuseln und sich um jeden Aspekt der Nahversorgung kümmern. 

Ein Aufgabengebiet mit so komplexen Anforderungen, dass sich diese Fahrzeuggattung immer weiter entwickelte und die unterschiedlichsten Aufbauformen hervorbrachte. Was alle Kleintransporter jedoch eint, ist ihr höchstzulässiges Gesamtgewicht, und die damit einher gehenden Vorteile: So darf man diese maximal 3,5 Tonnen schweren Fahrzeuge noch mit dem B-Führerschein fahren und mit bis zu 130 km/h über die Autobahnen scheuchen. Außerdem unterliegt man gerade noch nicht der Mautpflicht, sondern benötigt lediglich die ganz normale Vignette, so jeder Pkw auch.

Die blechernen Lastenesel bieten zudem handfeste Vorteile für Unternehmer, da sie fast alle in die Fiskal-Regelung fallen. Es gib also für Gewerbetreibende die Möglichkeit, das  Nutzfahrzeug nicht nur vorsteuerabzugsfähig anzumelden, sondern auch als begünstigtes Wirtschaftsgut für invesitionsbedingten Gewinnfreibetrag einzustufen. Außerdem ist die Abschreibungsdauer im Vergleich zu normalen Pkw nicht auf acht Jahre festgesetzt, sondern deutlich kürzer. Einizige Voraussetzungen: Sie dürfen nur eine Sitzreihe haben, brauchen eine Trennwand zum seitlich verblechten Laderaum – und bei Pick-ups muss die Ladefläche mindestens 1,5 Meter lang sein. Kastenwagen und Pritschen gelten somit automatisch als Klein-Lkw.  

Und dann gibt es da noch etwas, dass die modernen Vertreter der Transportfreunde können: Den Komfort und Anspruch bieten, der bis jetzt den Pkw vorbehalten war. Denn trotz des zweckorientierten Aufbaus sind sie schon lange keine reinen Nutztiere mehr. Und das wollten wir uns einmal genauer ansehen. Daher baten wir drei der spannendsten Exponate ihrer Gattung zum Stelldichein in die Schottergrube. Der neue Peugeot Expert zeigt anhand seines langen Radstands auf den ersten Blick, dass bei seiner Entwicklung nicht nur maximale Raumausnutzung, sondern auch ein möglichst harmonisches Fahrverhalten oberstes Entwicklungsziel war. Der Crafter von VW übernimmt die Rolle der größten Kleinlaster und punktet neben seinem bärenstarken Antrieb mit der hübsch angerichteten Fahrerkanzel. Ja und der Nissan e-NV200, der zeigt nicht nur, wie viel Platz die kleinsten Vertreter bieten können. Er ist zudem rein elektrisch betrieben, was ihn für den Stadt- und Nahverkehr zu einer spannenden Alternative macht. Gerade zum Sonntagsfrühstück sollte die Zeitung schließlich so leise wie möglich geliefert werden.