Hyundai hat sich das Thema Brennstoffzellenantrieb groß auf die Fahnen geheftet und die japanische Konkurrenz mit dem ersten Wasserstoff-Serienfahrzeug ausgebremst. 2018 bringen die Koreaner bereits die zweite Generation auf den Markt, die dem ix35 Fuel Cell nachfolgen soll und die unter dem Namen Nexo läuft.

Apropos erster sein: Die Koreaner sind auch der erste Hersteller, der sein Wasserstoff-Elektrofahrzeug auf eine autonome Reise geschickt hat: Drei Hyundai Nexo fuhren in Südkorea selbstständig nach Level 4 von Seoul nach Pyeongchang, wo gerade die Olympischen Winterspiele stattfinden. Die Klassifizierung Level 4 bedeutet, dass das Fahrzeug dauerhaft Verkehrssituationen bewältigen kann.

Wurde autonomes Fahren bisher nur auf verhältnismäßig kurzen Abschnitten mit niedriger Geschwindigkeit demonstriert, fuhr die Testflotte von Hyundai auf ihrer 190 Kilometer langen Fahrt mit bis zu 110 km/h, der gesetzlich erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf koreanischen Autobahnen. Das neue Modell hat eine Leistung von 163 PS, das sind 20 Prozent mehr als beim Vorgänger. Darüber hinaus wurden die Kaltstartfähigkeiten für Temperaturen von bis zu minus 30 Grad deutlich verbessert. Die nächste Generation des Wasserstoffspeichers hat signifikante Fortschritte bei der Lagerung und Betankung gemacht: Der Treibstoff wird nun in drei gleichgroßen Tanks gespeichert statt wie bisher in zwei mit unterschiedlichen Größen.

Die autonome Fahrt startete in Seoul mit Betätigen der Knöpfe „Cruise“ und „Set“ am Lenkrad der Fahrzeuge. Auf der Autobahn passten sie sich dem Verkehrsfluss an, führten Spurwechsel sowie Überholmanöver durch und steuerten selbständig durch die engen Fahrspuren der Mautstellen. Damit möglichst viele Kunden diese Technologie nutzen können, wurde sie von Hyundai so entwickelt, dass sie in verschiedenen Modellen installiert werden kann. Zu dem System gehören mehrere Kameras und Radarsensoren sowie das Laser-LIDAR-System zur Abstands- und Geschwindigkeitsmessung.

Für die Erfassung und Verarbeitung der fürs autonome Fahren notwendigen Daten wird eine große Menge an Strom benötigt. Diese Energie stellt die Brennstoffzelle des Nexo bereit. Durch den hohen Wirkungsgrad des Systems von 60 Grad, dem aerodynamischen Feinschliff und geringerem Gewicht fährt der Nexo mit einer Tankfüllung fast 800 Kilometer weit. Ähnlich wie beim Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor nimmt die Befüllung der Hochdruckwasserstofftanks lediglich fünf Minuten in Anspruch. Wenn man eine Wasserstoff-Tankstelle findet.