Die wichtigsten Fakten zur Einordnung vorab: Der BMW X2 steht auf der Basis des X1 – aber der X2 ist im Gegensatz zu seinem Bruder fast acht Zentimeter kürzer (4,36 m) und sieben Zentimeter niedriger (1,52 m). Daraus ergibt sich die Gattung Coupé-SUV, auch wenn der X2 über vier Türen verfügt. Platzmäßig sind die Folgen klar: Der Kofferraum verliert klar gegenüber dem X1, Passagiere im Fond haben bis 1,85 Meter Körpergröße kein Problem mit der Beinfreiheit – wenn, dann spürt man es an den Haarspitzen, dass der X2 ein Flachdach besitzt. Die Bayern haben sich insgesamt mit dem Auto in mehreren Bereichen weit vorgewagt, preislich (im Vergleich zum größeren X1) genauso wie historisch (BMW-Emblem an der C-Säule, das war Klassikern wie dem 3.0 CSL etc. vorbehalten) und in Sachen Design-Interpretation: Selbst die BMW-Niere ist umformatiert, um das Auto breiter zu machen.

Beim Fahrerlebnis kann man den baulichen Maßnahmen (kürzer, flacher, sportlichere Sitzposition) dann viel abgewinnen: Keine Wankbewegungen, gute Haltungsnoten, selbst in engen Kurven. Und mit dem etwas tiefer gelegten Sportfahrwerk in der M-Sport-X-Version fühlt sich ein X2 schon grundsätzlich härter an als ein X1. Die Fahrmodi erscheinen ebenso schärfer abgestimmt, selbst im Komfortmodus gibt sich der X2 ganz schön hart, da kommen Schlaglöcher und Unebenheiten erstaunlich wenig gefiltert durch.

Aber die Verbindung Lenkung/Fahrwerk macht in Sachen Fahrspaß einen guten, unterhaltsamen Job, da sind die Anspielungen an glorreiche Modelle in der Vergangenheit – eben mit dem BMW-Emblem in der C-Säule – erlaubt. Die Kraft des 190-PS-Diesel (400 Nm bei 1750 U/min, 8-Gang-Steptronic) tut dem Gewicht des X2 gut, das ganze Package mit dem griffigen Allrad wirkt fein eingespielt. Mit an Bord, natürlich: jede Menge (optionaler) hilfreicher Assistenzsysteme.